Die häufigsten Verletzungen beim Skifahren – und wie Sie diesen vorbeugen

19.12.2024 | Artikel

Skifahren gehört für viele Österreicher_innen in der kalten Jahreszeit einfach dazu. Doch auch bei perfekten Pisten und Pulverschnee fährt das Risiko eines Unfalls beim Wintersport immer mit. Wir verraten Ihnen, welche Verletzungen beim Skifahren am häufigsten sind, und wie Sie diese vermeiden können.

Die guten Nachrichten zuerst: Insgesamt ist die Zahl der Unfälle (i) auf der Skipiste rückläufig. Dies geht aus einer aktuellen Auswertung des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit hervor. Gründe dafür sind unter anderem Helme, Rückenprotektoren, verbesserte Skibindungen, aber auch besser präparierte Pisten. Dennoch kommt es immer wieder zu Stürzen. Mit einer achtsamen Fahrweise und einigen Vorsichtsmaßnahmen lässt sich das Unfallrisiko jedoch geringhalten und die häufigsten Verletzungen können vermieden werden.  

Die häufigsten Verletzungen beim Skifahren 

Laut Bericht des Kuratoriums für Verkehrssicherheit aus dem Jahr 2022 machen Knochenbrüche sowie Sehnen- und Muskelverletzungen den Großteil der Unfallfolgen beim Skifahren aus. Diese Bereiche sind dabei besonders häufig betroffen: 

  • Muskelfaserrisse

Muskelzellen sind bei Kälte sehr „steif“ und weniger belastungsresistent. Das ist der Grund für Muskelfaserrisse beim Wintersport – vor allem dann, wenn man nicht richtig aufgewärmt ist.   

  • Skidaumen

Immer wieder hört man im Zusammenhang mit Unfällen beim Skifahren auch vom sogenannten „Skidaumen“. Dabei wird durch einen Sturz der Daumen so abgespreizt, dass die Sehnen an- oder auch abreißen können. 

  • Knieverletzungen

Beim Skifahren belasten wir unsere Knie sehr stark. Rund 31% der Unfälle auf den Pisten ziehen Verletzungen in diesem Bereich nach sich. Besonders häufig sind Kreuzbandrisse. Aber auch der Meniskus, also der Knorpel im Kniegelenk, wird immer wieder in Mitleidenschaft gezogen. Besondere Vorsicht ist unterwegs mit drehfreudigen Carvingski geboten.  

  • Verletzungen der Schulter

Auch die Schultergelenke sind bei Unfällen auf der Piste immer wieder betroffen. Ein Sehnenriss am Schulterblatt, Knochenabsplitterungen oder gar ein ausgekugeltes Gelenk sind häufig und machen rund 13% der Verletzungen aus. Sie kommen oft bei heftigen Stürzen aufgrund zu hoher Geschwindigkeit zu Stande.  

  • Verletzungen der Beine

Fast schon eine klassische Verletzung bei Skifahrer_innen: ein gebrochenes Bein. Durch verbesserte Skibindungen nimmt die Zahl der Beinbrüche auf der Piste allerdings ab. Mit rund 10% gehören Verletzungen des Unterschenkels trotzdem noch zu den häufigsten Unfallarten.  

  • Verletzungen der Handgelenke und Knöchel

Splitterbrüche des Knöchels sind zwar relativ selten, zu spaßen ist damit aber trotzdem nicht, da sie oft aufwendige Operationen nach sich ziehen. Feste Skischuhe schützen vor Verletzungen. Gebrochene Handgelenke oder Stauchungen treten häufiger bei Snowboarder_innen auf, die sich bei Stürzen mit den Händen abfangen 

  • Wirbelverletzungen

Hals- oder Rückenwirbel können durch Stürze beim Skifahren verschoben werden und so Bandscheibenvorfälle nach sich ziehen. Der Rücken ist eine sensible Zone und vor allem beim Snowboarden und bei Sprüngen stark gefährdet. Rückenprotektoren mindern das Verletzungsrisiko für die Wirbel.  

  • Kopfverletzungen

Neben Nasenbluten und Schürfwunden werden auch schwerere Kopfverletzungen meistens durch sehr schwere Unfälle oder Überschläge erreicht. Schädelbrüche kommen zum Glück nur sehr selten vor, Helme bieten einen guten Schutz dagegen.  

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Sicher unterwegs auf der Piste 

Damit das Wedeln nicht nur Spaß macht, sondern auch möglichst sicher ist, ist eine realistische (Selbst-)Einschätzung wichtig. Wie steht es um das eigene Können und die aktuelle körperliche Verfassung? Wie ist die Wetterlage? Sind Sie richtig ausgerüstet?  

Checkliste für sicheren Pistenspaß 

  • Übernehmen Sie sich nicht mit zu anspruchsvollen Strecken und fahren Sie kontrolliert. Durch eine achtsame Fahrweise vermeiden Sie Zusammenstöße mit anderen. 
  • Vereiste oder tauende Pisten erhöhen die Wahrscheinlichkeit für Unfälle. Bei solchen Bedingungen ist auf der Piste besondere Vorsicht geboten.
  • Verzichten Sie auf alkoholische Getränke. Alkoholkonsum ist immer wieder für Selbstüberschätzung und risikoreiches Fahren verantwortlich. 
  • Müde? Unkonzentriert? Dann meiden Sie die Piste lieber. Schlafmangel und fehlende Konzentration können das Unfallrisiko enorm erhöhen.
  • Verzichten Sie nicht aus optischen Gründen auf Helm, Rückenschutz & Co. Die richtige Schutzausrüstung kann im Ernstfall schlimme Verletzungen verhindern. 
  • Nehmen Sie sich Zeit zum Aufwärmen. Mit den richtigen Übungen vor der ersten Abfahrt können Sie der Verletzungsgefahr, zum Beispiel durch Muskelfaserrisse, vorbeugen. 
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Die besten Aufwärmübungen zum Skifahren

  • Arme kreisen 

Mit dieser Übung wärmen Sie den Arm- und Schulterbereich auf. Nehmen Sie eine stabile und hüftbreite Position ein. Starten Sie mit dem rechten Arm und führen Sie Kreisbewegungen von vorne nach hinten aus. Nach 20 bis 30 Wiederholungen führen Sie die Übung mit dem linken Arm durch.  

  • Beine schwingen 

Als Nächstes ist das Aufwärmen der Beinmuskulatur dran. Um das Gleichgewicht besser halten zu können, stützen Sie sich rechts und links mit den Skistöcken ab. Beginnen Sie mit dem rechten Bein und schwingen Sie es kräftig von vorne nach hinten. Nach 20 Wiederholungen wechseln Sie das Bein.  

  • Hüfte kreisen 

Mit dieser Übung wärmen wir die Körpermitte auf. Beginnen Sie im schulterbreiten Stand, stützen Sie die Arme in der Taille ab und lassen Sie die Hüfte kreisen. Wechseln Sie nach circa 20 Wiederholungen die Richtung.  

  • Kniebeugen 

Mit klassischen Kniebeugen wird gleich eine ganze Vielzahl von Muskeln beansprucht und auf das Skifahren vorbereitet. Dazu beugen Sie aus dem Stand langsam die Beine – so, als würden Sie sich auf einen Stuhl setzen. Achten Sie bei der Abwärtsbewegung unbedingt darauf, dass die Knie und Zehen in die gleiche Richtung zeigen, um eine Fehlbelastung zu vermeiden. Auch der Oberkörper sollte gerade bleiben und sich nur leicht nach vorne neigen. Wir empfehlen bei dieser Übung ebenfalls 20 Wiederholungen.  

  • Hampelmann 

Zum Abschluss der Aufwärmübungen treiben wir den Puls in die Höhe. Stellen Sie sich mit geschlossenen Beinen hin, die Arme liegen am Körper an. Springen Sie mit den Beinen auseinander und führen Sie gleichzeitig die Hände über dem Kopf zueinander. Danach springen Sie wieder in die Ausgangsposition zurück. Nach 20 Wiederholungen ist Ihnen garantiert warm und das Abenteuer Abfahrt kann kommen.  


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