Richtige Ernährung bei chronischer Gastritis

09.09.2023 | Artikel

Magenschmerzen sind nicht nur unangenehm – dauern sie länger an, kann es sich um eine chronische Gastritis handeln. Wir erklären Ihnen, wie sie die Entzündung der Magenschleimhaut erkennen und welche Rolle Ihre Ernährung spielt.

Was ist eine chronische Gastritis? 

Eine Gastritis ist wörtlich übersetzt eine Magenentzündung. Im Allgemeinen bezeichnet es aber eine entzündliche Erkrankung der Schleimhaut des Magens. Eine chronische Gastritis wird meistens durch zu viel Magensäure ausgelöst. Im Unterschied zu einer akuten Gastritis, die normalerweise nach kurzer Zeit vollständig ausheilt, bringt die chronische Gastritis wiederkehrende Magenschmerzen mit sich. 

Um auf Nummer sicher zu gehen, ist besonders bei anhaltenden Beschwerden, ratsam, eine Arztpraxis aufzusuchen. Häufig können mögliche Ursachen bereits in einem ausführlichen Anamnese-Gespräch ausfindig gemacht werden. Unter Umständen kann aber auch eine genauere Untersuchung des Magens mittels Gastroskopie erforderlich sein. Dabei können bei Bedarf Gewebeproben entnommen werden, um eine Gastritis eindeutig nachzuweisen beziehungsweise andere Erkrankungen auszuschließen. 

Zu viel Magensäure

Die Magensäure ist für eine einwandfreie Verdauung notwendig. Bestimmte Einflüsse fördern eine Überproduktion der Magensäure. Der Magenschleim, der normalerweise die Schleimhaut schützt, reicht dann nicht mehr aus. Diese Umstände führen zu Reizungen und Entzündungen.

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Gesundheit

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Einfluss der Nahrung  

Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Ermittlung der Ursache als auch bei der Linderung chronischer Magenbeschwerden. Finden Sie heraus, welche Nahrungsmittel Sie gut oder schlecht vertragen.  

Ungünstige Lebensmittel 

  • Sehr süße Speisen
  • Rohes Obst und Gemüse
  • Essig- oder Fruchtsäuren
  • Fettes Fleisch, Wurst oder Käse
  • Alkohol, besonders Hochprozentiges
  • Kaffee
  • Schlecht gekautes Essen
  • Erhitztes Fett und scharf angebratene oder frittierte Speisen
  • Kochend heiße oder eiskalte Lebensmittel
  • Scharfe und sehr salzige Speisen
  • Blähende Speisen
  • Diät-Nahrungsmittel“

Ein Diät-Tagebuch kann eine Hilfe sein: Geben Sie an, was Sie gegessen und getrunken haben und wie es Ihrem Magen damit gegangen ist. Vertrauen Sie Ihrem Magen – dieser reagiert schnell und macht sich durch Schmerzen bemerkbar.

Verträgliche Lebensmittel 

  • Brot (nicht zu frisch)
  • Kartoffeln, Teigwaren, Reis, Semmelknödel (ohne Zwiebel)
  • Zarte Fleischsorten und fettarmer Fisch
  • Topfen, Frischkäse und fettarmer, junger Käse
  • Gut verträgliche Obstsorten wie Äpfel, Bananen, Heidelbeeren 
  • Gekochtes Obst als Kompott oder Mus
  • Blattsalate und gedünstetes Gemüse wie Karotten, Sellerie, Fenchel oder Zucchini
  • Butter und Sahne (nicht erhitzt und sparsam verwendet)
  • Pflanzenöle (nicht erhitzt und sparsam verwendet)

Es ist empfehlenswert, mehrmals täglich kleinere Portionen zu essen,da der Magenauf übermäßige Dehnung empfindlich reagieren kann.Wenn Sie besonders im nüchternen Zustand Magenschmerzen haben, dann kann eine späte Mahlzeit helfen. So wird die Magensäure zur Verdauung gebraucht und greift weniger die Magenschleimhäute an.

Säure-Basen-Haushalt ausgleichen 

Nicht nur der Magen kann auf eine Überproduktion von Säure empfindlich reagieren – zumindest, wenn man der alternativmedizinischen Ernährungslehre von der basischen Ernährung Glauben schenkt. Im gesamten Organismus herrscht idealerweise ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Säuren und Basen. Ist der Säure-Basen-Haushalt im Ungleichgewicht, können, so die alternativmedizinische Annahme, eine Vielzahl unterschiedlicher Beschwerden – von Magenschmerzen über Müdigkeit bis zu Verspannungen und Kopfschmerzen – die Folge sein. 

Faustregel


Mahlzeiten sollten aus drei Teilen basischen und einem Teil säureliefernden Lebensmitteln bestehen.

Zu den Säurelieferanten gehören unter anderem tierische Eiweiße, aber auch Hülsenfrüchte, Erdnüsse oder schwarzer Tee. Als besonders basisch gelten hingegen zum Beispiel Gurken, Sojasprossen, Avocado, Schnittlauch, Knoblauch und – auch wenn man es wohl nicht erwarten würde – frische Zitronen und Sauerampfer.  

Auch wenn die Lehren rund um basische Ernährung unter Expert_innen durchaus umstritten sind, gilt auch hier: Achten Sie auf genügend Abwechslung und einen ausgewogenen Speiseplan, aber probieren Sie gerne verschiedene Lebensmittel aus und hören Sie auf Ihren Bauch. Er wird Ihnen deutlich machen, was ihm guttut.  Weitere Informationen zum Für und Wider des Säure-Basen-Gleichgewichts liefert unter anderem ein Artikel des Online Magazins quarks.de unter Berufung auf Mediziner_innen und Ernährungswissenschaftler_innen.

Stress reduzieren

Je mehr Stress und Anspannung das Leben bestimmen, desto „saurer“ reagiert der Magen. Entspannung fördert die Heilung der Magenschleimhaut. Manchmal ist es hilfreicher, Entspannungstechniken anzuwenden als eine strenge Diät zu halten.

In Ruhe Essen

Es ist bekannt – der Magen reagiert auf Stress. Im Stehen oder Gehen schnell hinuntergewürgtes Essen wird dem Magen nicht behagen, selbst Diätkost nicht. Dafür kann es durchaus sein, dass Sie „ungünstige Lebensmittel“ besser vertragen, wenn Sie diese in Ruhe essen. Also: Ruhig essen, gut kauen und beim ersten Sättigungsgefühl das Besteck weglegen.

Als Faustregel galt lange, dass jeder Bissen 32-mal gekaut werden sollte. Allerdings haben unterschiedliche Lebensmittel unterschiedliche Konsistenzen, sodass eine starre Regel häufig nicht passend erscheint. Fest steht aber: Beim gründlichen Kauen werden die Speisen zerkleinert und mit Speichel vermengt. Dieser enthält Enzyme und bereitet die Nahrung optimal auf eine weitere Verarbeitung im Magen vor. Nahrungsmittel sollten vor dem Schlucken eine breiige bis klebrige Konsistenz haben. 


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