Gender Insurance Gap einfach erklärt

05.08.2023 | Artikel

Haben Sie sich schon einmal gefragt, was Versicherungen mit Gender zu tun haben und ob Frauen dafür mehr zahlen als Männer? Wir erklären, was es mit dem Gender Insurance Gap auf sich hat, und haben die wichtigsten Tipps für eine optimale Absicherung für Frauen parat.

Vom Gender Pay Gap haben die meisten wahrscheinlich schon einmal gehört. Unter dem Begriff versteht man die Tatsache, dass Frauen weniger Geld verdienen als Männer. Laut der Tageszeitung Der Standard gibt es für diese Einkommensschere mehrere Gründe. Frauen werden häufig für dieselben Tätigkeiten und in denselben Funktionen schlechter bezahlt als Männer. Ein weiterer Grund ist jedoch, dass Frauen auch häufiger in generell schlechter bezahlten oder weniger hoch bewerteten Berufen arbeiten. Erschwerend kommt hinzu, dass Frauen öfter Teilzeitbeschäftigungen nachgehen, weil sie einen Großteil der Care-Arbeit übernehmen.  

Doch nicht nur beim Verdienst gibt es nach wie vor Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Neben dem Gender Pay Gap gibt es mit dem Gender Insurance Gap ein weiteres Phänomen, dass ein Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen beschreibt.

Gender Insurance Gap – Was ist das?

Der beschreibt die Unterschiede in der Inanspruchnahme von Versicherungen bei Frauen und Männern. Glaubt man gängigen Klischees, sind Männer risikofreudiger, während Frauen Sicherheit schätzen. Demnach müssten Frauen eigentlich mehr Versicherungen abschließen. Studien legen jedoch nahe, dass dem nicht so ist.

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Rund zwei Drittel der Versicherungsprodukte werden von Männern abgeschlossen, nur rund ein Drittel von Frauen.

Reinhold Baudisch, Geschäftsführer durchblicker.at


Ähnlich wie beim Gender Pay Gap gibt es auch für den Gender Insurance Gap diverse Gründe. Zum einen haben Frauen aufgrund der Einkommensunterschiede häufig schlicht weniger Geld für Vorsorgemaßnahmen zur Verfügung. Zum anderen haben viele nach wie vor klassische Rollenbilder im Kopf, zu denen es gehört, dass Finanzen und Versicherungen Männersache sind. Außerdem sind Frauen oft einer Doppelbelastung als Berufstätige und Mütter ausgesetzt und es mangelt unter Umständen einfach an der Zeit, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Das kann im Ernstfall oder im Alter zu Problemen führen, zum Beispiel bei Berufsunfähigkeit oder wenn nur eine kleine Pension ausbezahlt wird, wie es bei Frauen aufgrund der Einkommensschere öfter der Fall ist.

Sind Versicherungen für Frauen teurer?

Seit 2013 lautet die Antwort auf diese Frage ganz klar nein. Zuvor gab es mitunter Prämienunterschiede zwischen Männern und Frauen. Der europäische Gerichtshof hat diesem Ungleichgewicht jedoch ein Ende bereitet. Seither gibt es dank sogenannter Unisex-Tarife keine diskriminierenden Prämienunterschiede aufgrund des Geschlechts mehr. 

Welche Versicherungen sind für Frauen empfehlenswert?

Die richtige Absicherung kann für mehr Empowerment im Alltag sorgen. Wer sich darauf verlassen kann, gut abgesichert zu sein – sei es medizinisch oder finanziell, kann einen freieren Blick auf das Leben entwickeln, unbeschwerter und mutiger agieren. Abhängig von individuellen Lebensumständen und Bedürfnissen sind diese Zusatzversicherungen für Frauen besonders empfehlenswert:

Pensionsvorsorge

Frauen erhalten häufig niedrigere Pensionen als Männer. Gründe dafür sind neben dem Gender Pay Gap Teilzeitbeschäftigungen und fehlende Arbeitszeiten aufgrund von Kinderbetreuung oder der Pflege von Angehörigen. Eine private Pensionsvorsorge kann Sie für das Alter absichern.

Krankenversicherung

Wir alle wünschen uns, bei Ärzt_innen und im Krankenhaus gut aufgehoben zu sein, um gesund zu bleiben bzw. schnell wieder gesund werden zu können. Das gilt nicht nur im Falle einer Erkrankung, nach einem Unfall oder zum Beispiel in der Schwangerschaft, sondern auch, wenn es um Vorsorgeuntersuchungen, mentale Gesundheit oder ganz allgemein um Wohlbefinden geht – Themen, die gerade Frauen häufig beschäftigen. Eine private Krankenversicherung unterstützt Sie dabei, die bestmögliche Betreuung und Behandlung zu erhalten.

Unfallversicherung

Die meisten Unfälle passieren in der Freizeit und im Haushalt und laut Kuratorium für Verkehrssicherheit ist der Anteil an weiblichen Verletzten, die nach einem Unfall in den eigenen vier Wänden im Spital behandelt werden müssen, besonders hoch. Doch die Folgekosten für Unfälle, die in der Freizeit oder bei der Hausarbeit passieren, übernimmt die gesetzliche Unfallversicherung nicht. Ein umfassender Unfallschutz ist daher vor allem für selbstständige Frauen und Hausfrauen wichtig.

Berufsunfähigkeitsversicherung

Zu wissen, dass die Liebsten gut versorgt sind, ist immens wichtig. Mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung können Sie für sich und Ihre Angehörigen vorsorgen. Im Fall, dass Sie Ihrer Arbeit aufgrund einer Erkrankung oder eines Unfalls nicht mehr nachgehen können, sind Sie damit zusätzlich abgesichert.  

Rechtsschutzversicherung

Eine Rechtsschutzversicherung kann gerade Frauen dabei unterstützen, selbstbewusster durchs Leben zu gehen. Bei Rechtsstreitigkeiten abgesichert und gut beraten zu sein, hilft nicht nur im Ernstfall, sondern stärkt in Konfliktsituationen den Rücken.

Fazit

Der beste Zeitpunkt, um über einen zusätzlichen Versicherungsschutz nachzudenken, ist jetzt. Denn oftmals gilt: Je jünger Sie sind, desto niedriger ist die Prämie, mit der Sie in Ihre Vorsorge einsteigen. Um besser abgesichert zu sein, reichen oftmals schon kleine Beträge.

Wer rechtzeitig über seine Gesundheit und seine finanzielle Vorsorge nachdenkt, kann das Leben mehr genießen. Unsere Berater_innen der Generali unterstützen Sie gerne dabei.


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