Lebenslang fit: stark in jedem Alter

Weibliche und männliche Hormone: Männer altern anders als Frauen

Männer und Frauen teilen viele Lebenserfahrungen, aber wenn es um das Älterwerden geht, gibt es auffällige Unterschiede. Egal ob Mann oder Frau, hat jeder von uns bekanntlich zwei Alter: Das Alter, das auf der Geburtsurkunde steht, und dann noch das wahre biologische Alter, das vom Lebensstil und den Genen beeinflusst wird.  

Neue Forschungsergebnisse an der Universität Helsinki enthüllten, dass Männer biologisch gesehen schneller altern als Frauen im gleichen chronologischen Alter. Dabei wurden Zwillingspaare bestehend aus einem Mann und einer Frau analysiert und festgestellt, dass die biologischen (geschlechtsspezifischen) Unterschiede eine deutliche Rolle spielen. Da die Zwillinge die Hälfte der Gene teilen und im selben Umfeld aufgewachsen sind, erklärt sich das Forschungsteam diese Unterschiede durch die positive Auswirkung des weiblichen Hormons Östrogen auf die Gesundheit und den Alterungsprozess. Für Männer ergibt sich daraus eine wichtige Botschaft: Es ist umso wichtiger auf seine Gesundheit aufzupassen, um die biologischen Unterschiede auszugleichen.

Warum haben Männer eine niedrigere Gesundheitserwartung als Frauen?

Gesundheit ist nicht nur eine Frage des Alters, sondern auch eine Frage der Lebensqualität. Die Gesundheitserwartung (zu Englisch, healthy life years), also die durchschnittliche Anzahl an Jahren, die wir in guter Gesundheit genießen können, ist ein entscheidendes Maß für unser Wohlbefinden.

Europaweite Statistiken zeigen, dass die Gesundheitserwartung der Männer um knapp ein Jahr (63,1) niedriger ist als die der Frauen (64,2). Das hat vielfältige Gründe: Zunächst einmal neigen Männer dazu, sich weniger um ihre Gesundheit zu kümmern. Dies zeigt sich in der geringeren Bereitschaft, ärztliche Konsultationen in Anspruch zu nehmen, sowie in der Vernachlässigung von Vorsorgeuntersuchungen. Der Wunsch, Stärke und Unverwundbarkeit zu demonstrieren, geht oft auf Kosten des eigenen Wohlbefindens. Allerdings gibt es in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Wandel: Moderne, gesundheitsbewusste Männer verstehen wahre Stärke darin, proaktiv für ihre Gesundheit zu sorgen.

Die Andropause – die Wechseljahre beim Mann

Die Wechseljahre werden oft mit Frauen assoziiert, aber Männer sind ebenfalls von diesem Phänomen betroffen. Mit zunehmendem Alter erleben auch Männer Veränderungen in ihrem Hormonhaushalt, die physische und psychische Auswirkungen haben können. Bei Männern wird dieser Prozess als Andropause bezeichnet und ähnelt den hormonellen Veränderungen, die Frauen während der Menopause durchmachen.  

Die Andropause tritt auf, wenn der Testosteronspiegel, das Schlüsselhormon im männlichen Körper, allmählich abnimmt. Dieser hormonelle Rückgang kann verschiedene körperliche und emotionale Veränderungen auslösen. Typische Beschwerden der Andropause können Erektionsstörungen, Muskelschwund, Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen und Energiemangel sein.

Die Diagnose der Andropause erfordert in der Regel eine Blutuntersuchung, um den Testosteronspiegel zu überprüfen. Wenn ein Testosteronmangel festgestellt wird und andere Ursachen für die Symptome ausgeschlossen sind, kann eine Hormonersatztherapie in Erwägung gezogen werden. Diese Therapie kann die Symptome lindern und die Lebensqualität verbessern. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass sie auch potenzielle Nebenwirkungen mit sich bringen kann, die mit einem Arzt besprochen werden sollten.

Stärke heißt Gesundheit

Das ganze Leben lang auf seine Gesundheit zu achten, ist ein Zeichen von Stärke und Weitsicht. Das gilt gleichermaßen für Frauen und Männer. Je nach Lebensphase, gibt es unterschiedliche Maßnahmen, die Sie als Mann einsetzen können, um Ihr Leben in guter Gesundheit zu genießen:

Ab 30 – Vorsorge und gesunder Lebensstil: 

• Rauchstopp: Im Alter zwischen 25 und 34 Jahren das Rauchen aufzugeben verlängert Ihr Leben um ganze zehn Jahre.
• Kochen lernen: Reduzieren Sie Ihren Fast Food Konsum und setzen Sie auf frische, gesunde Ernährung.
• Vorsorgeuntersuchungen: Sie lassen Ihr Auto checken, aber gehen selbst nie zum Arzt? Ab dem 18. Lebensjahr bieten die Krankenkassen Gesundheits-Checks an. Gehen Sie hin!  

Ab 40 – Achten Sie auf Ihre Grenzen und auf Diabetesvorbeugung: 

• Party-Limit: Übermäßiges Feiern und Schlafmangel hinterlassen deutliche Spuren ab 40.
• Diabetes-Risiko: Achten Sie auf Ihren Zuckerkonsum und bewegen Sie sich regelmäßig. 

Ab 50 – Krafttraining und lebenslanges Lernen: 

• Haltung: Achten Sie auf eine aufrechte Körperhaltung und beugen Sie Veränderungen in der Körperstatik vor; Krafttraining kann Sie da unterstützen.
• Lernen Sie Neues: Es ist nie zu spät, neue Herausforderungen anzunehmen. 

Ab 60 – Glück und Gelassenheit: 

• Musik lernen: Musikunterricht fördert Konzentration und Merkfähigkeit.
• Soziale Aktivitäten: Gesellschaft und soziale Kontakte sind Anti-Aging-Faktoren. 

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Gesundheit beginnt im Kopf

(Männer-)Gesundheit ist nicht nur Körper-, sondern auch Kopfsache. Ein starkes Bewusstsein für die eigene Gesundheit, gepaart mit der Überzeugung, dass Selbstfürsorge ein Zeichen von Stärke ist, sind Schlüsselkomponenten auf dem Weg zu einem erfüllten Leben, in dem Sie auch lange gesund sind. Denken Sie daran, dass es in Ihrer Macht liegt, aktiv für Ihre Gesundheit einzutreten und so das Beste aus jedem Lebensabschnitt zu machen. Gesundheit ist ein wertvolles Gut – pflegen Sie es mit Liebe und Achtsamkeit!