Vorsorgeuntersuchung: Männer, es wird Zeit!

01.11.2023 | Artikel

Man(n) muss nicht wegen jeder Kleinigkeit ärztlichen Rat einholen. Aber bei der Gesundheitsvorsorge lohnt sich jeder Termin. Wir verraten, welche Vorsorgeuntersuchungen für Männer sinnvoll sind und ab wann.

Im Alltag vergessen oder verdrängen Männer oft, sich um das Wichtigste zu kümmern: ihre eigene Gesundheit. Fest steht: Männer nehmen seltener medizinische Hilfe in Anspruch als Frauen und sind häufiger krank. Deshalb sagen wir: Burschen, red’ ma drüber!

Der „Movember“ als Monat für Männergesundheit 

Am 19. November feiern wir den „Internationalen Männertag“. Der November steht ganz im Zeichen der Männergesundheit. Jedes Jahr nehmen Organisationen und Unternehmen unter dem Motto „Movember“ gesundheitliche Probleme in den Fokus, die besonders Männer betreffen. Mit dem Wortspiel aus MOustache (engl. „Schnurrbart“) und NoVEMBER ist die Gesichtsbehaarung zum Erkennungszeichen des Aktionsmonats geworden.

Im Laufe des Monats lassen Männer die Haare im Gesicht sprießen. Die Idee dahinter ist es, dadurch Gespräche anzustoßen, warum sie den Rasierer für ein paar Wochen weglassen. So kommt man leicht ins Plaudern – auch über ernsthafte Themen wie Krebsvorsorge und psychische Gesundheit. 

In unserem Videopodcast "Burschen Red' Ma Drüber #GeneraliFragen" reden unsere Mitarbeiter David und Stefan ab 8. November über ihre Diagnose und den Kampf gegen den Krebs.

Darum sollten Männer zur Vorsorge gehen 

Im Jahr 2021 haben rund 13 Prozent der Männer ab 15 Jahren in Österreich eine Vorsorgeuntersuchung genutzt. Das sind etwa eine halbe Million – Tendenz steigend. Trotzdem nehmen Männer die Vorsorge noch immer auf die leichte Schulter oder schieben die nötigen Untersuchungen vor sich her. 

Welche Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig für Männer?

Krankheiten lassen sich nicht immer vermeiden. Aber bevor ernsthafte Erkrankungen auftreten, gibt es häufig erkennbare Warnsignale. Bestimmte Symptome und Befunde deuten darauf hin, dass etwas nicht stimmt. Vorsorgeuntersuchungen sorgen dafür, dass gesundheitliche Gefahren frühzeitig erkannt und behandelt werden können. Welche Check-ups für Sie wichtig sind, richtet sich unter anderem nach dem Alter.

Allgemeiner Check-up: Gesundenuntersuchung in Österreich

In Österreich steht allen Menschen ab 18 Jahren einmal im Jahr ein kostenloser Gesundheits-Check zu. Die sogenannte Gesundenuntersuchung führen Hausärzt_innen und ausgewählte Gesundheitszentren durch. 

Die Basisuntersuchung beinhaltet sowohl körperliche Untersuchungen als auch Labortests. Auf ein ausführliches Gespräch folgen körperliche Untersuchungen, einschließlich verschiedener Tastuntersuchungen, Beweglichkeitstests, der Pulsmessung und dem Abhören der Lunge. Das Körpergewicht und der Body-Mass-Index (BMI) werden ermittelt, um das Risiko von Über- oder Untergewicht einzuschätzen. Mit der Harn- und Blutuntersuchung erhalten Ärzt_innen wichtige Werte wie Blutzucker und Cholesterin. Abweichungen von den Normalwerten können auf Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes-Typ-II oder Herz-Kreis-Probleme sowie ein erhöhtes Schlaganfall-Risiko hinweisen. 

Darüber hinaus gibt es weitere empfehlenswerte Check-ups für Männer, die sich auf frühzeitig erkennbare und meist gut behandelbare gesundheitliche Gefahren konzentrieren. Fest steht: Je früher eine Krankheit erkannt und behandelt wird, umso größer sind die Aussichten auf Heilung oder ein langes, gutes Leben mit der Erkrankung.

Lungenkrebs

Krebs kann in jedem Alter auftreten und jeden treffen. Das weiß auch unser Mitarbeiter David Haslauer, der mitten im Leben von der Diagnose Lungenkrebs überrascht worden ist. Bei Männern in Österreich ist das die zweithäufigste Krebsart und die häufigste krebsbedingte Todesursache. Umso wichtiger sind die frühzeitige Diagnose und Behandlung. 

Ein allgemeines Screening-Programm für Lungenkrebs gibt es derzeit nicht. Ein wichtiger Risikofaktor ist Rauchen. Doch auch jemand der nicht raucht, kann an Lungenkrebs erkranken. Man sollte daher Brustschmerzen beim Lachen, anhaltenden sowie wiederkehrenden Husten sowie plötzlichen Gewichtsverlust ernst nehmen und ärztlich abklären lassen. Ob hinter den Beschwerden eine eher harmlose Ursache steht oder tatsächlich Lungenkrebs, wird dann mithilfe von bildgebenden Untersuchungen festgestellt. 

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Ich habe am Nachmittag einen Anruf von meiner Hausärztin bekommen, ich solle unbedingt eine Überweisung abholen und nachher ins Spital fahren. Ich war noch immer der Meinung, ich habe eine Lungenentzündung, vermutlich eine schwere Lungenentzündung. Aber dadurch, dass es mir nicht so schlecht ging, dachte ich: „Ja, fahre ich dahin, 2 Tage Spital und dann geht’s wieder heim.“ Aber am Abend nach den Untersuchungen ist dann die Ärztin zu mir gekommen und anhand ihrer Gestik und Mimik habe ich gewusst: „Oh, du sagst mir nichts Gutes.“

David Haslauer, Cancer Survivor


Hodenkrebs

Im Gegensatz zu vielen anderen Krebserkrankungen betrifft Hodenkrebs eher junge Männer. Die meisten Fälle werden zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr festgestellt. Wenn Ihnen Veränderungen wie Knoten, Verhärtungen oder Vergrößerungen an den Hoden auffallen oder Sie ein Ziehen oder Hodenschmerzen verspüren, sollten Sie die Beschwerden ärztlich abklären lassen. Gut zu wissen: Die schmerzlosen oder schmerzhaften Veränderungen können auch durch gutartige Erkrankungen, wie eine Nebenhodenentzündung, verursacht werden.

Ab 20 Jahren: Selbstuntersuchung zur Vorsorge

Die Österreichische Krebshilfe empfiehlt Männern ab 20 Jahren jeden Monat einen Selbsttest durchzuführen. Dazu tasten Sie die Hoden auf spürbare Veränderungen wie Knoten oder Verhärtungen ab. Bei Auffälligkeiten wird es Zeit für einen Termin zur urologischen Untersuchung.

Hautkrebs

Im Frühstadium verursacht Hautkrebs meist kaum Beschwerden und bleibt dadurch lange unentdeckt. Mit der regelmäßigen Vorsorge behält man die Hautgesundheit im Blick. Die Österreichische Krebshilfe empfiehlt einen halbjährlichen Selbsttest. Untersuchen Sie dafür die Haut vor und nach den Sommermonaten auf Auffälligkeiten.

Ab 35 Jahren: jährlich zum Hautkrebs-Screening

Außerdem sollten Männer ab 35 Jahren das jährliche Angebot des kostenlosen Hautkrebs-Screenings nutzen. Dabei untersuchen Dermatolog_innen den Körper von oben bis unten auf Veränderungen der Haut, insbesondere bei Muttermalen. Mit einem Dermatoskop können verdächtige Hautstellen genau unter die Lupe genommen werden. Diese fachärztliche Sichtkontrolle ist absolut schmerzlos. 

Prostatakrebs

Verschiedene Beschwerden wie Schmerzen oder Schwierigkeiten beim Wasserlassen, deuten auf Veränderungen in der Prostata hin. Diese können gut- oder bösartig sein. Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Österreich. Wird das Karzinom jedoch frühzeitig erkannt, stehen die Heilungschancen sehr gut.

Ab 45 Jahren: zur Prostata-Krebsvorsorgeuntersuchung

Männer ab 45 Jahren sollten jährlich zur Prostatakrebs-Vorsorge gehen. Bei der urologischen Früherkennungsuntersuchung tasten Ärzt_innen die äußeren und inneren Geschlechtsorgane nach Auffälligkeiten ab. Patienten können außerdem kostenlos den PSA-Wert mittels Bluttest bestimmen lassen. 

PSA steht für Prostata-spezifisches Antigen. Ein erhöhter PSA-Wert allein bedeutet übrigens nicht automatisch Prostatakrebs. Durch entzündliche oder mechanische Veränderungen kann der Wert ebenfalls in die Höhe schnellen. Das gilt beispielsweise für die benigne Prostatahyperplasie (BPH). 

BPH wird häufig nicht erkannt oder fälschlicherweise als Krebs diagnostiziert. Dabei handelt es sich nicht um eine bösartige Erkrankung. Trotzdem kann die gutartige Vergrößerung der Prostata zu Einschränkungen im Leben führen. Um sich Klarheit zu verschaffen, wird der PSA-Wert daher über einen bestimmten Zeitraum im Auge behalten. Nach Absprache sind weitere Untersuchungen möglich. 

Dickdarmkrebs

Mit zunehmendem Alter steigt das Darmkrebsrisiko. Bei den österreichischen Männern ist Dickdarmkrebs die dritthäufigste Krebserkrankung.

Ab 45 Jahren: Darmkrebsvorsorge

Zur Vorsorge sollten Männer ab 45 Jahren alle 2 Jahre eine Stuhlprobe auf Blut untersuchen lassen. Das ist absolut schmerzfrei, aber allein nicht aussagekräftig. Blutige Rückstände im Stuhl deuten auf Reizungen und Verletzungen im Darmtrakt hin, die unter anderem, aber nicht ausschließlich durch Krebs verursacht werden können. 

Eine weitere Möglichkeit ist daher die Darmspiegelung (Koloskopie). Eine Vorsorgekoloskopie sollte ab 45 Jahren etwa alle 7 bis 10 Jahre durchgeführt werden. 

Selbst aktiv werden

Die medizinische Vorsorge ist der Schlüssel für ein langes, gesundes Leben. Wer noch mehr für die Männergesundheit tun möchte, wird selbst aktiv. 

Frische auf den Tisch

Lebensmittel sind eine unverzichtbare Energiequelle für den Körper. Eine ausgewogene Ernährung sollte vor allem schmecken, abwechslungsreich und frisch sein.

Auch mal abschalten

Auszeiten geben dem Körper die Energie zurück, die er braucht, um von Neuem durchzustarten. Deshalb sind Pausen auch im Alltag so wichtig.

In Bewegung bleiben

Leichte, aber regelmäßige Bewegung tut nicht nur der Fitness, sondern auch der Stimmung gut. Um beim Sport auch langfristig am Ball zu bleiben, sollten Sie sich etwas aussuchen, dass Ihnen Spaß macht.

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