Familienstreit an Feiertagen vermeiden

05.12.2023 | Artikel

Familienfeiern können oft zu Konflikten führen, obwohl sie eigentlich harmonisch verlaufen sollten. Zwischen stressigen Vorbereitungen und hohen Erwartungen liegt die Spannung förmlich in der Luft. Wir haben Tipps, wie Sie einen Familienstreit an den Feiertagen von vornherein vermeiden und wie Sie damit umgehen, wenn es doch einmal Konflikte gibt.

Warum gibt es häufig den einen oder anderen Familienstreit an Weihnachten?

Ein möglicher Grund für Familienstreitigkeiten an Feiertagen ist, dass viele Familienmitglieder zusammenkommen, obwohl sie sich den Großteil des Jahres aus dem Weg gehen. Dadurch können alte Wunden aufbrechen und es kommt zu Reibereien. Selbst ohne brodelnde Konflikte geraten Familienmitglieder an Feiertagen manchmal aneinander. Die Psychologie lehrt uns, dass Unterschiede in den Erwartungen, Werten oder Zielen oft zu Konflikten führen. Um Familienstreitigkeiten an Feiertagen zu vermeiden, ist es wichtig, offen und respektvoll miteinander zu kommunizieren. Klare Erwartungen und Grenzen können Missverständnisse vermeiden. Es ist auch hilfreich, sich bewusst zu machen, dass jeder Mensch unterschiedliche Bedürfnisse und Perspektiven hat.

Die 6 häufigsten Gründe für Familienkonflikte an Feiertagen

1. Weihnachtsvorbereitungen als Frustfaktor

Von Weihnachtsbraten bis Geschenke verpacken – vor jeder Feier gibt es viel zu tun. Weihnachtsvorbereitungen können schnell zu Stress führen, insbesondere wenn die Aufgaben ungleich verteilt sind. Es ist wichtig, im Voraus zu besprechen, wer welche Aufgaben übernimmt, um Frust und Überforderung zu vermeiden. Manchmal ist es ratsam, den Stress auszulagern, zum Beispiel indem man sich im Restaurant trifft oder die Geschenke im Geschäft einpacken lässt. So kann man eine schöne gemeinsame Zeit ohne Einkaufstrubel und Weihnachtsstress verbringen.

2. Zu hohe Erwartungen an die Familie

Besonders zu Weihnachten steht ein harmonisches Fest für viele ganz oben auf der Wunschliste. Doch zu hohe Erwartungen können leicht zu Enttäuschungen führen, wenn die Feier nicht nach Plan verläuft. Deshalb ist es wichtig, bei Familienfeiern den Druck herauszunehmen. Machen Sie sich bewusst, dass auch mal etwas schiefgehen darf. Wer das Familienfest ohne überhöhte Erwartungen begeht und das Beisammensein mit einem Quäntchen Humor genießt, ist sofort entspannter.    

3. Vorsicht, Beziehungsdrama

Wenn die Familie zusammenkommt, treffen ganz unterschiedliche Persönlichkeiten aufeinander. Eine vorbelastete Eltern-Kind-Beziehung kann zu Reibung führen und so manches Paar wird beim Treffen mit den Schwiegereltern schon mal auf die Probe gestellt. Beispielsweise sind ungefragte Ratschläge in der Regel gut gemeint, aber niemand ist verpflichtend, sie auch anzunehmen. Um einen Familienstreit an den Feiertagen zu vermeiden, sollten Paare frühzeitig darüber reden, wie sie die Zeit zwischen den Familien aufteilen. Treffen Sie die Entscheidungen am besten als Team und reservieren Sie im Festtagstrubel ausreichend Zeit füreinander. Versuchen Sie sich in andere Menschen hineinzuversetzen und zeigen Sie Empathie, aber schützen Sie auch Ihre Grenzen, ohne andere zu verletzen.

4. Rituale und Reizthemen an Weihnachten

Unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie die Feiertage verbracht werden sollen, können zu Meinungsverschiedenheiten und Familienkonflikten führen. Es ist schwierig, bestimmte Themen von vornherein zu verbieten, da dies den Druck erhöht, ein harmonisches Fest zu haben. Es ist besser, gelassen zu reagieren und im Voraus zu überlegen, worüber man sprechen möchte und wo man lieber schweigt. Eine gemeinsame Planung der Feierlichkeiten kann helfen, als Familie zu entscheiden, wie man feiern möchte und welche Traditionen beibehalten oder verändert werden sollen.

5. Umgang mit Alkohol auf Familienfeiern

Alkohol kann zu Streit und schlechter Stimmung in der Familie führen. Es gibt immer Menschen, die auf alkoholische Getränke verzichten, sei es aus gesundheitlichen Gründen oder weil sie noch fahren müssen. Wenn Sie sich deshalb wie ein Außenseiter fühlen, sollten Sie sich daran erinnern, dass es Ihr gutes Recht ist, diese Entscheidung zu treffen. Stehen Sie dazu und kommunizieren Sie klar, dass Sie lieber etwas anderes trinken möchten. Wenn jemand sentimental wird oder sich unangemessen verhält, ist Fingerspitzengefühl gefragt. Mit Mitgefühl und leichtem Humor kann die Stimmung aufgehellt werden, ohne den Abend zu belasten. In beiden Situationen ist Kommunikation der Schlüssel. Setzen Sie klare Grenzen und bleiben Sie respektvoll, um eine gelungene Feier zu haben - mit oder ohne Alkohol.

6. Geschenke in der Familie

Eine liebevoll gemeinte Geste kann leicht zum Streitfall werden, wenn es keine klaren Absprachen gibt. Vermeiden Sie kleine Aufmerksamkeiten, wenn vereinbart wurde, dieses Jahr keine Geschenke auszutauschen. Wenn Geschenke geplant sind, sprechen Sie im Voraus über Wünsche, um Enttäuschungen zu vermeiden. Achten Sie besonders bei Kindern darauf, dass die Geschenke altersgerecht sind. Unterschiedliche Geschenke können zu unangenehmen Situationen führen, zum Beispiel wenn ein Familienmitglied teuren Schmuck schenkt und andere nur ein Buch oder einen Präsentkorb. Um den finanziellen Druck zu reduzieren, legen Sie im Voraus ein Budget für Geschenke fest, insbesondere wenn es unterschiedliche Einkommen gibt.

Wie verhalte ich mich bei einem Familienstreit am besten?

Trotz aller Rücksicht können sich die Gemüter erhitzen. Vor allem Kinder leiden unter Streitigkeiten, empfinden Konflikte manchmal sogar als bedrohlich und verstehen oft nur schwer, warum die Stimmung auf einmal schlecht ist. Deshalb sollten Sie Kinder nicht in den Streit involvieren, sondern ihnen die Hintergründe erklären, um sie zu schützen und ihnen den Umgang mit Konflikten beizubringen. Bleiben Sie ruhig und konstruktiv, um eine positive Streitkultur vorzuleben.

Tipps, wie sich Streit in der Familie zu Weihnachten vermeiden lässt

  • Innehalten: Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, bevor Sie reagieren. Überlegen Sie, was Sie sagen möchten, und handeln Sie bewusst, anstatt impulsiv zu reagieren.
  • Ruhe bewahren: Kommunizieren Sie Ihre Argumente in normaler Lautstärke. Das Übertönen anderer wirkt nicht überzeugend und führt oft zu weiteren Konflikten.
  • Vermeiden Sie Anschuldigungen: Vermeiden Sie es, alte Streitthemen aufzuwärmen oder jemanden pauschal zu verurteilen. Bleiben Sie sachlich, um den Konflikt am besten lösen zu können.
  • Setzen Sie Grenzen: Kennen Sie Ihre eigenen Bedürfnisse und setzen Sie klare Grenzen. Wenn Ihnen ungefragte Ratschläge gegeben werden, gehen Sie gelassen darauf ein und erklären Sie höflich, dass Sie Ihre eigenen Entscheidungen treffen.
  • Vermeiden Sie Beschimpfungen: Persönliche Beleidigungen lösen keine Konflikte, sondern verletzen nur die andere Person und können die Situation noch weiter eskalieren lassen.

  • Entschuldigen: Es ist nicht immer einfach, sich zu entschuldigen oder eine Entschuldigung anzunehmen. Eine aufrichtige und ernst gemeinte Entschuldigung ist jedoch der Schlüssel zur Lösung eines Konflikts.  

Vergessen Sie im Trubel der Vorbereitungen nicht das Wichtigste: Freude an der gemeinsamen Zeit. Denken Sie daran, dass ein gelungenes Fest keine Perfektion erfordert, und genießen Sie das Beisammensein. Wir wünschen Ihnen entspannte Feiertage. 


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