Studieren und arbeiten – alles, was Sie wissen sollten
04.09.2024 | Artikel
Miete, Strom und Studienmaterial – während des Studiums kommt einiges an Fixkosten zusammen. Viele Studierende arbeiten deshalb nebenbei. Hier erfahren Sie, wie Sie Studium und Job erfolgreich verbinden, Einnahmen und Ausgaben im Blick behalten und mit welchen Studentenrabatten Sie wirklich sparen.
Mia ist von Gmunden nach Wien übersiedelt und ihr steht die Welt offen: neue Stadt, neue Leute und ein neues Studium. Doch schon bald merkt sie, dass die neu gewonnene Unabhängigkeit auch Herausforderungen mit sich bringt. Zwischen Vorlesungen, Nebenjob und Kinoabenden mit Freund_innen wird ihr Leben schnell chaotisch. Es ist gar nicht so einfach, Zeit und Geld in den Griff zu bekommen. So wie Mia geht es vielen Erstsemestrigen. Hier sind 5 praktische Tipps für alle, die Studium und Arbeit unter einen Hut bringen wollen.
1. Als Student_in Einnahmen und Ausgaben im Blick behalten
Studierende sind oft knapp bei Kasse. Aber wer will als Student_in schon jeden Euro zweimal umdrehen? Genau aus diesem Grund empfiehlt es sich, einmal festzustellen, wie viel Geld Sie jeden Monat überhaupt zur Verfügung haben. Das geht mit einem Budgetplan.
Früher hat man dafür ein Haushaltsbuch geführt. Heutzutage gibt es digitale Tools, mit deren Hilfe Sie sich einen Überblick verschaffen können. Mit Budget-Apps wird Ihr Smartphone zum Finanzcoach und Sie haben sämtliche Kosten auch unterwegs im Blick. Dabei können Sie die Einnahmen und Ausgaben individuell aufschlüsseln und nachverfolgen. Hier sind einige empfehlenswerte kostenlose Apps:
Finanzguru: Für alle, die ihre Zeit lieber mit Freund_innen als mit der Finanzplanung verbringen, ist diese App eine smarte Lösung. Finanzguru lässt sich sicher mit Ihrem Bankkonto verbinden und analysiert automatisch Ihre Ausgaben. So erhalten Sie eine Übersicht über Fixkosten, Einkäufe und laufende Verträge – inklusive Erinnerungsfunktion für Kündigungsfristen. Am besten richten Sie ein Limit ein, um stets im Budget zu bleiben. Hier können Sie die App Finanzguru herunterladen.
Money Manager: Diese App versteht sich als digitale Version des klassischen Haushaltsbuchs und ermöglicht es Ihnen, Einnahmen und Ausgaben präzise zu erfassen. Bei jedem Eintrag können Sie Kategorie, Datum und Zahlungsmethode festlegen sowie ergänzende Notizen machen. Mithilfe Ihrer Einträge erhalten Sie eine genaue Übersicht über Ihre unterschiedlichen Ausgaben. Hier können Sie die App Money Manager herunterladen.
Ausgaben Manager – Tracker: Diese App hilft Ihnen mit einer einleuchtenden Navigation, intuitiv Ihre Ausgaben im Blick zu behalten und Budgets zu erstellen. Sowohl Einnahmen als auch Ausgaben lassen sich mit dem Ausgaben Manager – Tracker einfach dokumentieren und analysieren. Am Monatsende erhalten Sie eine übersichtliche Aufstellung. So erkennen Sie auf einen Blick, wo Sie wie viel Geld ausgegeben haben. Hinzu kommt eine praktische Erinnerungsfunktion, die Sie bei wiederkehrenden Zahlungen wie zum Beispiel der Miete automatisch benachrichtigt, damit Sie auch ja keine Überweisung vergessen. Hier können Sie die App Ausgaben Manager – Tracker für Android oder iOS herunterladen.
Sie möchten Ihre Finanzen lieber auf dem großen Bildschirm am heimischen Schreibtisch verwalten? Dann bietet sich ein Tabellenkalkulationsprogramm wie Excel an, um Ihr monatliches Budget zu erstellen. Sie können die Tabellenübersicht selbst anlegen oder auf eine Haushaltsbuch-Vorlage aus dem Netz zurückgreifen.
Beispiel für einen Budgetplan
Um das Ganze zu veranschaulichen, werfen wir einen Blick auf Mias monatliche Finanzen:
Einnahmen (als Werkstudent_in):
Nebenjob als Studentin: 750,00 €
Taschengeld von den Eltern: 120,00 €
Familienbeihilfe: 191,60 €
Studienbeihilfe: 454,00 €
Gesamteinnahmen: 1.515,60 €
Ausgaben:
Miete und Nebenkosten: 680,00 €
Lebensmittel: 350,00 €
Studienmaterialien: 50,00 €
Öffentliche Verkehrsmittel: 15,00 €*
Freizeit und Unterhaltung: 100,00 €
Versicherungen und Verträge (z. B. Handy, Haushaltsversicherung): 50,00 €
Rücklagen: 50,00 €
Gesamtausgaben: 1.295,00 €
Für Studierende mit Hauptwohnsitz in Wien kosten 2 Semesterkarten à 75,00 € insgesamt 150,00 € im Jahr, zuzüglich 29,50 € für eine Ferien-Monatskarte. Daraus ergeben sich monatlich etwa 15,00 € für die öffentlichen Verkehrsmittel.
In Mias Fall bleiben am Monatsende 220,60 € übrig, die sie entweder sparen oder für spontane Ausgaben nutzen kann. Wichtig ist, dass sich sowohl die Preise und Kosten als auch das Kaufverhalten verändern können. Deshalb sollten Sie Ihre Rechnung regelmäßig überprüfen.
2. Stipendium, Studienbeihilfe und Studentenrabatt nutzen
Mias Eltern unterstützen ihre Tochter, wo sie nur können. Sie überweisen Mia die Familienbeihilfe, die seit ihrem 19. Geburtstag 191,60 € pro Monat beträgt (Stand: 2024). Bis zu ihrem 24. Geburtstag hat Mia Anspruch auf die Familienbeihilfe, solange sie ihren Studienerfolg nachweisen kann und ihr Studium in der Regelstudienzeit absolviert. Dabei darf sie die Studiendauer pro Abschnitt maximal um ein Semester überschreiten.
Sie hat sich außerdem bei einem Lerncafé angemeldet. Sie hat bemerkt, dass sie den Stoff einfach besser in Erinnerung behält, wenn sie mit anderen Studierenden über die Lektüre und Lerninhalte spricht. Das spiegelt sich auch in ihrem Sammelzeugnis wider. Ihre Noten sind gut und so hat sie inzwischen ein Stipendium beantragt.
Unser Tipp: Oft ist es gar nicht so leicht, im Förderdschungel den Überblick zu behalten. Zum Glück gibt es Seiten wie oead.at, wo die verschiedenen Studienförderungen zu finden sind – übrigens auch für internationale Studierende.
Zusätzlich erhält Mia jeden Monat 120,00 € Taschengeld von ihren Eltern. Dieses Geld haben die beiden schon vor Jahren für die Ausbildung ihrer Tochter zurückgelegt. Dabei haben ihre Eltern gar kein so hohes Einkommen. Im Zuge ihrer Vorbereitung auf das Studium ist Mia auf den Beihilfen-Rechner der Arbeiterkammer Oberösterreich gestoßen und nach ein paar Klicks war klar: Sie hat Anspruch auf Studienbeihilfe.
Als mindestens genauso hilfreich hat sich die Plattform iamstudent.at entpuppt. Dort findet man jede Menge Studentenrabatte, mit denen man im Alltag kräftig sparen kann. Beispiel gefällig? Eine Haushaltsversicherung hat Mia für ihre Garçonnière im 17. Bezirk ohnehin gebraucht. Mit einem Angebot bekommt sie die ersten 3 Monatsprämien geschenkt.
3. Neben dem Studium Geld verdienen: Nebenjob als Student_in
Studieren und arbeiten gleichzeitig – so sieht der Alltag vieler Student_innen hierzulande aus. Rund 60 % der Studierenden in Österreich arbeiten neben dem Studium. Das bessert die Haushaltskasse auf, kann in Sachen Zeitmanagement aber zur Herausforderung werden. Studieren und arbeiten gleichzeitig erfordert daher Planung und Struktur. Viele Studierende arbeiten deshalb in Teilzeit oder sind geringfügig beschäftigt. Wer wie Mia Studienbeihilfe bezieht, darf jährlich bis zu 15.000 € dazuverdienen.
Bleibt die Frage, wie man Stundenplan und Dienstplan miteinander vereint. Ein Nebenjob als Student_in mit etwa 10 Wochenstunden ist sinnvoll, damit Sie sich trotz Arbeit gut auf das Studium konzentrieren können.
Mit einer Tutorstelle an der Universität ist zumindest der Arbeitsweg überschaubar, denn vom Hörsaal ist es nur ein Katzensprung zur Nachhilfe. Wer unter der Woche den Kopf fürs Studium freihaben will, legt den Studentenjob nach Möglichkeit auf das Wochenende. Im Einzelhandel werden immer wieder Wochenendaushilfen gesucht. Doch vergessen Sie dabei Freizeit und Freund_innen nicht!
Mehr Flexibilität bieten Sommerjobs in den Ferien oder eine Freelance-Tätigkeit, bei der Sie sich Ihre Arbeitszeit selbst einteilen können. Eine tolle Möglichkeit, um während dem Studium schon erste Berufserfahrung zu sammeln, ist die Tätigkeit als Werkstudent_in. So kann Mia in den Bereich der Personaladministration hineinschnuppern und gleichzeitig studieren und arbeiten.
4. Als Student_in Geld sparen und anlegen
Mia behält mit einer App ihre Ausgaben im Blick und so bleiben ihr am Monatsende meist mehr als 200 € übrig. Das ist gar nicht so wenig, aber es kann immer etwas passieren und sie möchte schon jetzt für die Zukunft vorsorgen. Also gilt es, Rücklagen zu bilden. Aber wie fängt man das am besten an?
Tagesgeldkonto als Notfallkonto einrichten: Mia möchte klein anfangen und zahlt monatlich 25,00 € auf ein Sparkonto ein, das einen kleinen festen Zinssatz bietet und für Studierende vollkommen gratis ist. Auf die Rücklage kann sie jederzeit zugreifen, z. B. falls einmal der Kühlschrank kaputt wird oder sie ein neues Notebook braucht.
Durch einen Sparplan vorsorgen: Ein Sparplan mit Fonds und ETFs bietet langfristig höhere Renditechancen. Damit möchte Mia in ihre Zukunft investieren. Monatlich zahlt sie mit einem Sparplan automatisch 25,00 € ein. Sie betrachtet diesen Betrag als festen Posten in ihrem Budget, der genauso wichtig ist wie die Miete zu zahlen oder Studienmaterialien zu kaufen.
Mit Studentenrabatten noch mehr sparen: Mia nutzt Vergünstigungen wie ermäßigte Kinotickets für Student_innen und die ÖBB Vorteilscard, wenn sie ihre Eltern besucht. Mit dem Mensa-Pickerl spart sie beim Mittagessen bares Geld und dort, wo es keine Studentenrabatte gibt, kommt sie mit dem Vorteilsclub der Stadt Wien häufig dennoch günstiger hinein. So spart sie noch mehr Geld, das sie direkt wieder anlegen kann.
5. Von Laptop bis Pflichtlektüre: wo man Zubehör fürs Studium günstiger bekommt
Skripten, Fachbücher und ein Laptop sind Dinge, die eigentlich jede_r Student_in braucht. Bei diesen Anschaffungen kommt aber schnell eine ordentliche Summe zusammen. Da lohnt es sich, die Preise zu vergleichen und im Schlussverkauf nach Schnäppchen Ausschau zu halten.
Sofern möglich, leiht sich Mia die Pflichtlektüre in der Universitätsbibliothek aus. Häufig stellen die Lehrenden die Materialien auch online, sodass sie Lehrinhalte daheim ausdrucken oder einfach am E-Book-Reader lesen kann. Manche Skripten sind auch noch secondhand aktuell. Ein Blick aufs schwarze Brett oder in die Bücherbörse spart manchmal bares Geld.
Was die Technik angeht, war für Mia klar: Ohne Laptop geht es nicht. Sie braucht ihn für Mitschriften und Hausarbeiten. Es muss nicht das neueste Modell am Markt sein, aber Abstriche bei der Leistung will sie auch nicht machen. Da kommt ihr das Angebot von u:book gelegen. Zum Semesterstart können Student_innen österreichischer Hochschulen dort günstig Notebooks, Tablets und mehr kaufen. Mia hat sich das Verkaufsfenster fett im Kalender markiert.
Extra-Tipp: Häufig bieten Mobilfunkanbieter Studentenrabatte auf technische Geräte an, wenn man einen Vertrag abschließt oder erneuert.
Fazit: Studium und Arbeit – so klappt’s
Nach ein paar Stolpersteinen jongliert Mia Studium, Job, Finanzen und Freizeit mit Erfolg. Was sie kann, das schaffen Sie auch. Der Schlüssel: ein gut durchdachter Budgetplan und die Bereitschaft, regelmäßig Geld zur Seite zu legen.
Studium und Arbeit unter einen Hut zu bringen, ist kein Hexenwerk, wenn Sie frühzeitig mit der Planung beginnen. Nutzen Sie alle Möglichkeiten, die Ihnen zur Verfügung stehen, und sorgen Sie vor. Unter dem Motto „Jung sein heißt Neues beginnen“ sorgen wir mit SMART Start-Prämienvorteilen für die besten Startbedingungen ins Studium – von den wichtigsten Versicherungen für Studierende bis hin zum Vermögensaufbau.