Mentale Gesundheit: Was Studierende stresst

02.10.2023 | Artikel

Jede_r zweite Studierende in Österreich schätzt die eigene mentale Gesundheit als nicht gut bis schlecht ein. Woran das liegt und was Sie tun können, um Ihr Wohlbefinden zu fördern, erfahren Sie hier – von bewährten Techniken zur Stressbewältigung bis hin zu praktischen Tipps gegen Prüfungsangst.

Neben Leistungsdruck und Verpflichtungen sind es auch die aktuellen Weltgeschehnisse, die Studierende mental belasten. Wir geben hilfreiche Tipps, wie Sie dem alltäglichen Stress begegnen können und zeigen, wo Studierende bei psychischen Problemen Unterstützung finden. 

Wie steht es um die mentale Gesundheit von Studierenden?

Laut dem aktuellen Mental-Health Barometer fühlen sich 4 von 5 Studierenden gestresst. Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch die letzte Studierenden-Sozialerhebung aus dem Jahr 2019. Fast ein Drittel der Studierenden berichtet von fehlender Studienmotivation und Versagensängsten oder Prüfungsangst im Studium. Daneben treten auch häufig Lern- und Konzentrationsschwierigkeiten auf und erschweren den Studienalltag. 

Immer mehr Studierende sind gestresst

In den letzten Jahren ist ein Anstieg der psychischen Probleme bei Studierenden erkennbar. Der Anteil der Studierenden, die von psychischen Problemen im Studium beeinträchtigt sind, ist von 42 Prozent (2015) auf 48 Prozent im Jahr 2019 gestiegen. Laut der Studierenden-Sozialerhebung haben vor allem depressive Verstimmungen, stressbedingte gesundheitliche Beschwerden sowie mangelndes Selbstwertgefühl in diesem Zeitraum zugenommen.

Gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern?

In den Umfragen geben Studentinnen deutlich häufiger an, gestresst zu sein, als Männer. Vor allem mangelndes Selbstwertgefühl sowie Versagensängste und Prüfungsstress plagen eher weibliche Studierende. Ob Studentinnen tatsächlich mehr unter Druck stehen oder Studenten vielleicht eher davor zurückschrecken über psychische Probleme zu sprechen, geht aus den Ergebnissen nicht hervor. 

Umgang mit Stress in Studium und Alltag

Überlastung und Studienaufwand zählen neben finanziellen Problemen durch Teuerung, psychischer Belastung und Prüfungsdruck zu den häufigsten Auslösern für Stress. Aber auch Sorgen um die Geschehnisse in der Welt beeinflussen die mentale Gesundheit von Studierenden. Das Mental-Health-Barometer zeigt, dass sich mehr als die Hälfte der Studierenden Gedanken über weltweite Krisen, politische Unsicherheiten und Umweltprobleme macht. Diese Sorgen haben einen nachweisbaren Einfluss auf ihre psychische Gesundheit. Glücklicherweise gibt es bewährte Methoden zur Stressbewältigung, mit denen Studierende den Herausforderungen des Alltags begegnen und ihr mentales Wohlbefinden verbessern können.

Das sind unsere 5 besten Tipps: 

1. Routinen entwickeln  

Eine durchdachte Zeitplanung hilft dabei, den Studienalltag zu bewältigen. Achten Sie auf einen strukturierten Tagesablauf mit bewährten Routinen, wie z B. feste Einschlafzeiten. Außerdem ist es wichtig, die richtigen Prioritäten zu setzen, um sich im Studienalltag nicht zu verzetteln. Vom alt bewährten Terminkalender in Papierform bis hin zu digitalen Planer-Apps gibt es hier zahlreiche Hilfsmittel, um To-do's und Termine zu organisieren. 

Tipp: Pausen und Zeit zum Verschnaufen gehören genauso in den Zeitplan wie wichtige Termine. 

2. Aktiv entspannen   

Stress und Überforderung können erschöpfend wirken. Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten sind mögliche Folgen. Doch wie kommen Körper und Geist zur Ruhe, wenn die Anspannung im Alltag so hoch ist? Durch aktives Entspannen. Ob Meditation oder Yoga, progressive Muskelentspannung oder bewusstes, tiefes Atmen – verschiedene wirksame Entspannungsübungen lassen sich in den Alltag einbauen, um Stress abzubauen.

3. In Bewegung bleiben  

Viele junge Menschen verbringen Stunden am Schreibtisch, in der Bibliothek oder im Labor. Bei so vielen sitzenden Tätigkeiten braucht es einen Ausgleichssport, um den Kreislauf in Schwung zu bringen und in Bewegung zu bleiben. Kleine Veränderungen, wie Stiegen steigen, sind bereits ein Schritt in die richtige Richtung. Zwischen den Lehrveranstaltungen tut ein Spaziergang über den Campus gut. In der Freizeit können sportliche Aktivitäten wie Radfahren, Schwimmen oder Krafttraining die Stimmung heben. Denn beim Sport werden Endorphine freigesetzt, die auch als Glückshormone bekannt sind. 

4. Gesunde Gewohnheiten pflegen   

Mit einer ausgewogenen Ernährung sorgen Sie dafür, dass Sie mit allem versorgt sind, was Körper und Geist brauchen. Während der Prüfungszeit liefert Nervennahrung wie Studentenfutter einen zusätzlichen Boost. Auf Alkohol sollten Sie insbesondere vor dem Zubettgehen verzichten und vermeiden Sie für einen erholsamen Schlaf ab dem späten Nachmittag auch koffeinhaltige Getränke. 

5. Unterstützung suchen  

Im Studium müssen Sie nicht alles alleine schaffen. Manchmal hilft es schon, über Sorgen und Stress zu sprechen. Bei Freund_innen, Kolleg_innen und Familienmitgliedern können Sie Unterstützung finden.

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Was tun gegen Prüfungsangst?

Es ist ganz normal, vor Präsentationen etwas Lampenfieber zu verspüren oder vor Prüfungen aufgeregt zu sein. Die Anspannung hilft dabei, sich zu konzentrieren und ist demnach sogar wünschenswert.  Zum Problem wird die Nervosität erst, wenn sie die Lebensqualität und Leistungsfähigkeit deutlich beeinträchtigt. Aber es gibt Strategien, mit denen Studierende gelassener werden und die Prüfungsangst bewältigen können.

1. Frühzeitig mit der Vorbereitung beginnen  

In eine Prüfungssituation zu kommen, ohne ausreichend vorbereitet zu sein, macht Angst. Wenn Sie frühzeitig mit der Vorbereitung beginnen, tun Sie Ihr Bestes, um den Lernstoff zu beherrschen. Mit dem Know-how im Gepäck werden Sie selbstbewusster auftreten und sich sicherer fühlen, wenn es darauf ankommt. 

2. Persönliche Lernstrategie finden  

Bis zu einer Prüfung müssen alle Studierenden denselben Lernstoff verinnerlichen und anwenden können. Doch wie sie das jeweils schaffen, ist ganz individuell. Denn es gibt unterschiedliche Lerntypen – von auditiv über visuell bis hinzu kommunikativ und motorisch. Wer seinen persönlichen Lerntyp kennt, kann passende Methoden finden, um das Material besser im Kopf zu behalten.  

3. Lernziele festlegen  

So viel Pflichtlektüre! Die Menge an Lernstoff kann manchmal überwältigend sein. Dann ist es hilfreich, das Lernmaterial in überschaubare Einheiten aufzuteilen. Für jede Einheit legen Sie bestimmte Lernziele fest und bestimmen einen Zeitplan. Mit konkreten Zielen und Terminen fällt es leichter, den Stoff durchzuarbeiten. 

4. Bewusst Pausen einlegen  

Irgendwann ist der Kopf voll. Deshalb gehören Pausen, in denen Sie einfach einmal abschalten können, zu jedem guten Lernplan. Planen Sie in der Vorbereitungszeit daher Zeit für sportliche Aktivitäten, entspannte Abende auf der Couch oder Treffen mit Freund_innen ein.  

5. Für Nervennahrung sorgen  

Lernen kostet Energie. Das Gehirn benötigt jetzt jede Menge Nährstoffe und ausreichend Flüssigkeit, um zu funktionieren. Deshalb: Trinken nicht vergessen! Am besten ist eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse. Nehmen Sie sich für jede Mahlzeit Zeit und verlassen Sie zum Essen auf jeden Fall den Schreibtisch. 

6. Prüfung simulieren  

Vielen Menschen, die von Prüfungsstress geplagt werden, hilft eine Generalprobe. Häufig gibt es Tests, die Studierende vorab ausprobieren können, um herauszufinden, ob der Stoff sitzt und in welchen Bereichen sie noch Nachholbedarf haben.  

7. Prüfungssituation meistern  

Jede_r kann von einem Blackout überrascht werden. Der beste Umgang mit der Situation? Ehrlich sein und tief durchatmen. Bei einer mündlichen Prüfung können Sie höflich darum bitten, dass die Frage wiederholt oder an den Schluss gestellt wird. Falls Sie schriftlich getestet werden, nehmen Sie sich zuerst die Aufgaben vor, die Sie sicher lösen können. 

Wichtige Anlaufstellen für Studierende

Bei Prüfungsangst oder anderen Situationen, die die mentale Gesundheit beeinträchtigen, können sich Studierende zum Beispiel an folgende Anlaufstellen wenden: 

Stark durchs Studium – das Generali GesundheitsCoaching für Studierende

Für alle zwischen 18 und 35 Jahren bietet unser Paket SmartBeginner einen erschwinglichen Einstieg in die private Gesundheitsvorsorge – mit günstigen Prämien und flexiblen Möglichkeiten zur Erweiterung. 

Damit Sie in jeder Lebenslage rundum versorgt sind, sind wir nicht nur bei Krankheit für Sie da, sondern unsere GesundheitsCoaches unterstützen Sie auch vorbeugend dabei, gesund zu bleiben und Ihren Studienalltag zu meistern. 

  • 24h-Gesundheits-Hotline
  • Terminvereinbarung zur Online-Sprechstunde per App
  • Empfehlungen zu Therapeut_innen und Ärzt_innen
  • Begleitung beim Gesundwerden und Gesundbleiben
  • u. v. m.

Das Generali GesundheitsCoaching ist Bestandteil aller Gesundheitsvorsorgepakete und rund um die Uhr für Sie erreichbar. 

Jede_r zweite Studierende in Österreich klagt über Stress und andere psychische Probleme. Typische Auslöser für Stress im Studium sind hoher Termin- und Prüfungsdruck, Überforderung und finanzielle Belastungen, aber auch bedrückende Geschehnisse in der Welt belasten die Psyche. 

Im Gegensatz zur normalen Aufregung vor Prüfungen kann Prüfungsangst regelrecht lähmend wirken. Mit realistischen Lernzielen, maßgeschneiderten Lernstrategien und einem durchdachten Zeitplan sorgen Sie für die optimale Vorbereitung. Dazwischen nehmen Sie mit Entspannungsübungen den Druck heraus. In der Prüfungssituation selbst sollten Sie sich zuerst den Aufgaben zuwenden, die Sie sicher beantworten können. So können Sie leichter die Prüfungsangst bewältigen.

Anhaltender Stress kann zu Burn-out führen. Erste Anzeichen von Burn-out im Studium sind häufig Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten und Bauchschmerzen. Ein Burn-out kann sich auch durch anhaltende Müdigkeit, körperliche sowie mentale Erschöpfung, verminderte Leistungsfähigkeit und Interessensverlust, Reizbarkeit sowie Schlafprobleme und zunehmenden sozialen Rückzug bemerkbar machen. 

Bei psychischen Problemen helfen oft schon vertrauensvolle Gespräche mit Freund_innen, Kolleg_innen oder Familienmitgliedern. Unterstützung bieten außerdem die psychologische Studierendenberatung und die ÖH Helpline. Gerne beraten Sie auch unsere GesundheitsCoaches. In akuten Krisensituationen wenden Sie sich an Ärzt_innen oder Psychotherapeut_innen. 


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