Welche Versicherungen für Studierende?

28.11.2023 | Artikel

Steht das Studienfach erst einmal fest, beginnen die Vorbereitungen für das Studium und der Auszug von zu Hause. Mit der frisch gewonnenen Unabhängigkeit kommt auch Verantwortung auf junge Menschen zu. Denn Studierende sind nicht automatisch bei den Eltern mitversichert. Erfahren Sie hier, wie Ihr Kind gut vorbereitet ins Studium startet und warum eine Zusatzversicherung für Ihr Kind sinnvoll sein könnte.

Endlich fertig mit der Schule! Mit dem Studium beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Das Kind verlässt das Elternhaus und zieht in die erste eigene Wohnung oder eine WG (Wohngemeinschaft), häufig in einer anderen Stadt. Zur neuen Umgebung und den neuen Leuten kommen weitere Herausforderungen auf den Nachwuchs zu. 

Zum ersten Mal ist der Alltag selbst zu organisieren und das Studium will gut vorbereitet sein. Dazu gehört auch die Beschäftigung mit Themen wie Finanzen und Versicherungen. Gibt es finanzielle Unterstützung von den Eltern oder besteht Anspruch auf Studienbeihilfe? Ist das Kind bei den Eltern mitversichert oder müssen sich Studierende selbst absichern? Welche Zusatzversicherungen sind sinnvoll? Wir geben Antworten auf diese und weitere Fragen für den perfekten Start ins Studium.

Den Studienalltag finanzieren

Vor dem ersten Semester sollten Studierende wissen, wie sie ihren Alltag finanzieren. Häufig bleibt zwischen Studium und Prüfungsvorbereitungen keine Zeit für einen Vollzeitjob und nicht immer können die Eltern den Nachwuchs finanziell unterstützen. Welche weiteren Einkommensquellen gibt es, um Wohnung, Essen und Lernmaterialien zu bezahlen, und wie viel Geld wird jeden Monat eigentlich benötigt?

Einnahmen und Ausgaben im Blick behalten

Mit einem Finanzplan lässt sich herausfinden, wie groß das monatliche Budget sein sollte. Listen Sie alle Ausgaben auf, um einen Überblick zu gewinnen. Zu den Lebenshaltungskosten gehören Ausgaben für Wohnen, Essen und Hygieneprodukte sowie Internet, Telefon und Semesterticket. Aber auch alles, was für Freizeit und Sport ausgegeben wird, sollte mit eingerechnet werden. Hinzu kommen Versicherungsbeiträge, die monatlich oder jährlich zu bezahlen sind, wenn man eine Selbstversicherung oder Zusatzversicherung für das Kind abgeschlossen hat.

Die Einnahmen sollten hoch genug sein, um sämtliche Kosten des Alltags zu decken. Folgende Möglichkeiten gibt es für Studierende: 

Für Studienbeihilfe und Stipendien gelten unterschiedliche Voraussetzungen und Fristen. Informieren Sie sich deshalb rechtzeitig über die Bedingungen. Wer staatliche Unterstützung bezieht und neben dem Studium arbeitet, muss bestimmte Einkommensgrenzen einhalten. Ansonsten kann es zu Nachforderungen kommen. Wenn Sie zu den Geringverdiener_innen zählen, steht Ihnen der SV-Bonus zu, sofern der Job sozialversicherungspflichtig ist, also über eine geringfügige Beschäftigung hinausgeht.

Tipp


Studierende, die arbeiten, können auch Geld vom Staat zurückbekommen: mit der Arbeitnehmerveranlagung. Studierende können sämtliche Aufwendungen für die Universität als berufliche Ausgaben absetzen.

Versicherungen für Studierende

Bis zum 18. Lebensjahr sind Kinder in der gesetzlichen Krankenversicherung der Eltern mitversichert und müssen sich um nichts kümmern. Mit dem Studienbeginn kommt es zu den ersten eigenen Berührungspunkten mit Versicherungen. In Österreich gilt eine Krankenversicherungspflicht, sodass Studierende klären sollten, ob sie bei den Eltern auch weiterhin mitversichert sind oder ob sie sich selbst versichern und eine Studentenversicherung abschließen müssen. 

Krankenversicherung für Studenten in Österreich

Die kostenfreie Mitversicherung lässt sich auch während des Studiums fortsetzen. Das gilt zum Beispiel, wenn Sie Familienbeihilfe beziehen. Studierende bis zum 27. Lebensjahr müssen dafür bei der Krankenkasse jährlich die aktuelle Studienbestätigung - und ab dem dritten Semester einen Erfolgsnachweis vom letzten Studienjahr - einreichen.

Die Mitversicherung ist auch möglich, wenn das Kind einer geringfügigen Beschäftigung als Studentenjob nachgeht. Mitunter lohnt es sich, eine Selbstversicherung bei der gesetzlichen Krankenkasse abzuschließen, um in die gesetzliche Pensionsversicherung für später einzuzahlen. 

Liegt das Einkommen aus dem Studentenjob über der Geringfügigkeitsgrenze, ist das Dienstverhältnis sozialversicherungspflichtig, sodass Studierende über den Job krankenversichert sind und in die gesetzliche Pensionskasse einzahlen. 

Eine private Krankenversicherung für Studenten in Österreich bietet sich an, um unvorhergesehene Ausgaben zu vermeiden. Denn die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt nicht alle Kosten. Hierzu zählen etwa Kosten für Aufenthalte in der Sonderklasse eines Krankenhauses oder Wahlarztkosten. 

Haushaltsversicherung

Für das Studium verlassen viele junge Menschen das Elternhaus und beziehen die erste eigene Wohnung oder ein WG-Zimmer. Eine Haushaltsversicherung sollte stets mit einziehen. Denn sobald Eltern und Kinder nicht mehr unter einem Dach wohnen, ist der Nachwuchs nicht mehr über die Familienversicherung geschützt. 

Die eigene Haushaltsversicherung deckt Schäden an Möbeln und Elektro-Geräten im Haushalt ab. 

Hinweis: Alle Mitbewohner_innen einer WG sollten jeweils eine eigene Haushaltsversicherung abschließen oder als Mitversicherte_r aufscheinen. Denn nur wer in der Polizze namentlich erwähnt wird, ist auch abgesichert.

Bei uns gehört außerdem eine Haftpflichtversicherung mit weltweiter Geltung zum Versicherungsschutz. Das ist wichtig, denn die Privathaftpflicht greift dann, wenn Studierende aus Versehen das Eigentum einer anderen Person beschädigen oder jemanden verletzen. 

Auch Studierende sind schadenersatzpflichtig – und das kann teuer werden. Ein beschädigter Laptop lässt sich noch aus eigener Tasche ersetzen. Anders sieht das bei Behandlungskosten und möglichen Verdienstausfällen aus, wenn man als Student_in einen Unfall verursacht hat und die verletzte Person auf Schadenersatz besteht. Die Privathaftpflichtversicherung übernimmt in einem solchen Fall die Kosten. 

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Optionen

Versicherungen für Studierende


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Berufsunfähigkeitsversicherung

Berufsunfähigkeit kann jede_n treffen – auch Studierende, die noch gar keinen Beruf ergriffen haben. Neben Unfällen und körperlichen Erkrankungen können auch psychische Probleme dazu führen, dass jemand nicht mehr arbeiten kann. Die staatliche Absicherung reicht oft nur für das Nötigste und ist an bestimmte Bedingungen geknüpft. Dazu zählt beispielsweise die vorgeschriebene Mindestversicherungszeit (auch: Wartezeit), die lediglich bei Arbeitsunfällen entfällt. Ansonsten müssen auch Studierende bereits in die Sozialversicherung eingezahlt haben, um eine Invaliditäts-, Berufsunfähigkeits- oder Erwerbsunfähigkeitspension zu erhalten. 

Für die staatliche Unterstützung ist das jeweilige Studium übrigens unerheblich. Das bedeutet: Selbst wenn Studierende nicht mehr in ihrem Fachbereich, aber zum Beispiel als Servicekraft arbeiten können, gelten sie nicht als berufsunfähig und bekommen so auch kein Geld.

Es gibt noch einen weiteren Grund, sich frühzeitig mit dem Thema Berufsunfähigkeit auseinanderzusetzen: Schließen Studierende eine private Berufsunfähigkeitsversicherung in jungen Jahren ab, bleiben sie später in einer günstigen Berufsgruppe und zahlen dauerhaft geringere Beiträge. 

Private Unfallversicherung

Studierende zahlen jedes Semester ÖH-Beitrag, wovon ein Teil für die Unfallversicherung verwendet wird. Der Versicherungsschutz durch die ÖH gilt aber nur begrenzt: in den Hörsälen, der Universitätsbibliothek sowie bei der Teilnahme an Exkursionen und anderen Veranstaltungen der Hochschule. Außerdem kommt die Versicherung für die Kosten nach einem Unfall auf, der auf dem direkten Weg zur Universität oder nach Hause passiert ist.

Besuchen Studierende nach der Vorlesung aber noch Freund_innen oder treffen sie sich gemeinsam im Park, greift die ÖH-Unfallversicherung nicht. Eltern können sich mit einer privaten Unfallversicherung sicher sein, dass ihr Nachwuchs rundum geschützt ist.

Reiseversicherung und Auslandskrankenversicherung

Studierende, die es in den Semesterferien oder im Laufe des Studiums in die weite Welt lockt, sollten privat vorsorgen. Denn die gesetzliche Krankenversicherung leistet nur begrenzt. Der Krankenrücktransport aus dem Ausland nach Österreich zählt zum Beispiel nicht zum gesetzlichen Leistungsumfang. 

Für Erasmus-Semester und andere Auslandsaufenthalte ist unsere kurzfristige Krankenversicherung genau das Richtige. Ob Armbruch oder Zahnschmerzen – die Versicherung kommt für die Kosten im Ausland auf, wenn Studierende ambulant oder stationär behandelt werden müssen.

Unternehmungslustige Studierende können eine Reiseversicherung direkt mit der Urlaubsbuchung abschließen. Richtige Weltenbummler_innen setzen am besten auf einen jährlichen Reise-Komplettschutz. Ob europa- oder weltweit – den Geltungsbereich bestimmen sie selbst. Gemeinsam mit der Europäischen Reiseversicherung kümmern wir uns darum, dass Studierende mit einer Studentenversicherung ihre Auslandsreise voll und ganz genießen können. 

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Unterwegs geschützt

Kurzfristige Krankenversicherung


Während Auslandsaufenthalten von bis zu 12 Monaten bieten wir Kostenersatz bei Unfall oder akuten Erkrankungen.

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Produkt

Reiseversicherung


Wir sichern Sie ab, falls Sie Ihre Reise doch nicht antreten können. Oder wenn Sie währenddessen krank werden.

Wohnungssuche und Auszug von zu Hause

Mit der ersten eigenen Wohnung, einem WG-Zimmer oder einem Zimmer im Studentenwohnheim stehen junge Menschen zum ersten Mal auf eigenen Beinen. Damit beim Auszug von zu Hause und beim Einzug ins eigene Reich alles reibungslos klappt, sollten angehende Student_innen frühzeitig mit der Wohnungssuche beginnen. Denn zu Semesterbeginn ist der Andrang auf dem Wohnungsmarkt besonders groß. 

Online können Erstsemester schnell und einfach nach einem Dach über dem Kopf suchen. Auf den Immobilienbörsen lassen sich Benachrichtigungen einrichten, sodass Studierende sofort informiert werden, wenn eine Bleibe nach ihren Wünschen frei ist. Wer bereits am künftigen Studienort wohnt, kann einen Blick auf das Schwarze Brett der Universität werfen oder selbst Zettel mit Wohnungsgesuchen aushängen. Zu den wichtigen Angaben, die dabei nicht fehlen dürfen, gehören: Wie viel Platz benötige ich? Wie teuer darf das neue Zuhause sein? Wie möchte ich wohnen – allein, in einer WG oder im Studentenheim?

Unsere Checkliste für die Übersiedelung:

  1. Wohnungssuche: Aktiv nach einer geeigneten Bleibe suchen – sei es eine eigene Wohnung, ein WG-Zimmer oder ein Zimmer in einem Studentenwohnheim.
  2. Finanzierung: Budget erstellen, um die Kosten für die Übersiedelung zu decken, einschließlich Miete, Kaution und Möbel. Brauche ich ein Übersiedelungsunternehmen?
  3. Mietvertrag: Mietvertrag sorgfältig prüfen und rechtzeitig unterzeichnen, um die Wohnung zu sichern. 
  4. Organisation: Termin für die Übersiedelung festlegen, Verpackungsmaterial wie Umzugskartons besorgen und möglicherweise professionelle Hilfe engagieren. 
  5. Versicherung: Eine Haushaltsversicherung abschließen, um den Hausrat im neuen Zuhause abzusichern. 
  6. Adressänderung: Die neue Adresse bei Behörden, Banken, Versicherungen und anderen wichtigen Stellen melden. 
  7. Ummeldung: Die Meldepflicht beachten und sich innerhalb der gesetzlichen Frist beim zuständigen Meldeamt ummelden. 

Studienalltag organisieren und vorbereiten 

So langsam heißt es: Ankommen in der neuen Unabhängigkeit. Bevor das Studium losgeht, stehen womöglich noch Aufnahmetests an, für die Studierende wichtige Vorbereitungskurse belegen können. Ganz wichtig ist auch hier das Einhalten von Anmeldefristen. Dann geht es ans Einschreiben an der Hochschule. Sobald Ihr Kind die Aufnahmebestätigung von der Universität erhalten hat, wächst die Vorfreude und auch die Vorbereitungen laufen jetzt auf Hochtouren.

Es ist an der Zeit, sich mit dem Curriculum vertraut zu machen und durch das Vorlesungsverzeichnis zu stöbern, um den Stundenplan vorzubereiten. Vermeiden Sie dabei typische Fehler, wie den Studienplan zu überladen. Zwischen Vorlesungen und Prüfungen gibt es immer noch ein Privatleben. Damit das Kind den Spaß am Studium behält und die Motivation hoch bleibt, sollte Raum für ausreichend Pausen im Stundenplan sein. 

Kümmern Sie sich außerdem vor dem Studienbeginn um die Ausstattung – von der Pflichtlektüre über Schreibutensilien bis hin zum Notebook. Gut ausgerüstet können die Erstsemester dann direkt damit beginnen, neue Kontakte zu knüpfen. Denn auch das gehört zu den häufigen Fehlern während des Studiums: alles allein machen zu wollen. Dabei können Lerngruppen den Studienerfolg spürbar verbessern. 

Häufig gestellte Fragen zum Studienbeginn

Zu den wichtigen Versicherungen für Kinder, die von zu Hause ausziehen, gehören während des Studiums eine eigene Haushaltsversicherung sowie eine Krankenversicherung. Sind die Kinder nicht mehr mitversichert, können sie bei der gesetzlichen Krankenkasse eine freiwillige Krankenversicherung für Studierende in Österreich (auch: Selbstversicherung) abschließen. Es ist sinnvoll, das Kind zusätzlich privat zu versichern, da die gesetzliche Krankenversicherung nicht alle Kosten übernimmt.

Ist ein Auslandssemester geplant, schließen Sie rechtzeitig eine kurzfristige Krankenversicherung für Studierende ab. Für Reisen während des Studiums oder der Semesterferien gibt es eine Reiseversicherung, die unter anderem für mögliche Stornokosten aufkommt. 

Darüber hinaus sollten Eltern an eine Unfallversicherung denken und schon jetzt mit dem Kind über das Thema Berufsunfähigkeit sprechen.

Allgemein sind Kinder bis zum 18. Lebensjahr in der gesetzlichen Krankenversicherung ihrer Eltern mitversichert. Für Studierende, die keiner sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit nachgehen, kann die Mitversicherung bis zum 27. Lebensjahr verlängert werden. Wichtig ist die jährliche Übermittlung der aktuellen Studienbestätigung sowie der Nachweis des Studienerfolgs.

Studierende, die nicht bei den Eltern mitversichert sind, müssen sich selbst versichern. Für Studierende gibt es dazu eine Selbstversicherung bei der gesetzlichen Krankenkasse (Studentenversicherung). 

Hinweis: Vorsicht bei geringfügiger Tätigkeit! Wird die Geringfügigkeitsgrenze überschritten, sind Studierende sozialversicherungspflichtig. Das kann beispielsweise passieren, wenn sich zwei geringfügige Studentenjobs zeitlich überschneiden. Dann kann es zu Nachforderungen kommen.  

Am besten fertigen Sie eine Checkliste an, um bestens für den Studienstart gewappnet zu sein. Zu den wichtigsten Punkten gehören:

  • Zu Aufnahmetests und Vorbereitungskursen anmelden
  • Wohnsituation klären
  • Um Haushaltsversicherung, Krankenversicherung und andere wichtige Versicherungen kümmern
  • Studienbeihilfe beantragen oder Stipendium beantragen
  • An der Universität einschreiben
  • Semesterticket besorgen
  • Ausstattung kaufen und Studienplan anlegen
  • Für Eltern: Eventuell eine Zusatzversicherung für das Kind abschließen

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