Nachhaltige Wärmedämmung: So senken Sie Ihre Heizkosten

12.06.2024 | Artikel

Was gibt es Schöneres, als ein gemütliches Zuhause? Damit Sie sich auch in Zukunft zu Hause wohlfühlen, erfahren Sie in diesem Leitfaden, wie Sie nach einem Energiecheck die Energiebilanz in den eigenen vier Wänden verbessern und Ihre Heizkosten reduzieren können.

Nachhaltige Wärmedämmung: Eine Person dichtet ein Fenster ab.

Die Ergebnisse einer Studie der Johannes Kepler Universität in Linz verdeutlichen, welchen enormen Einfluss die Wärmedämmung auf den Heizbedarf eines Hauses haben kann – mit Einsparungen von bis zu 70 %. Um die Energiekosten und den CO₂-Fußabdruck Ihrer Familie zu senken, ist die Wärmedämmung Ihres Hauses einer von vielen energieeffizienten Lösungen, die Sie ab sofort umsetzen können. Trotz dieser Einsparungen empfinden viele Menschen energetische Renovierungen aufgrund der potenziell hohen Kosten von bis zu 60.000 Euro als finanzielle Belastung.

Um diese Hürde zu überwinden, unterstützen der Bund und die Länder die Bevölkerung aktiv durch Förderungen für die energetische Sanierung von Gebäuden. Dies erleichtert wichtige Renovierungsarbeiten und fördert somit die Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen zur Wärmedämmung.

Und wenn Sie nicht gleich Ihr ganzes Haus renovieren möchten, gibt es auch einige leicht umsetzbare Tipps, um die Heizkosten zu senken. Zum Beispiel reicht es oft schon, die Raumtemperatur um nur 1 Grad Celsius zu senken – damit können Sie schon  6 % der Heizkosten sparen! Solche einfachen Maßnahmen sind also nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für Ihren Geldbeutel.

Machen Sie einen Energiecheck

Wenn Sie den Wärmeverlust reduzieren wollen, ist es ratsam, zuerst einen Energiecheck durchzuführen. Dabei wird die Energieeffizienz Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung überprüft. Folgende Punkte können Ihnen zur Orientierung dienen:

• Wie ist der Hausbau? Je mehr Außenwände Sie haben, desto mehr ist Ihr Haus der kalten Außenluft ausgesetzt. Reihenhäuser oder Wohnungen haben hingegen weniger Wärmeverluste.

• Wie sieht der Fußboden aus? 15 % der Wärme entweicht durch den Fußboden, daher ist es wichtig, ihn gut zu isolieren. Achten Sie vor allem auf eine gute Isolation von Fußböden im Erdgeschoss und in Zimmern, die über einem unbeheizten Raum liegen (z. B. einer Garage).

• Wie ist der Dachboden? Große freistehende Häuser und Bungalows verlieren viel Wärme durch das Dach. Daher lohnt es sich, die Dachdämmung zu optimieren.

• Suchen Sie nach Zugluft: Prüfen Sie Türen, Fenster und andere Öffnungen auf Zugluft und Lücken und schauen Sie, ob der Warmwasserspeicher und die Heizungsrohre gut isoliert sind.

• Achten Sie auf die Details: Stellen Sie sich an Ihre Vorder- und Hintertür und beobachten, ob es dort Zugluft gibt. Diese kann sich sogar durch das Schlüsselloch einschleichen!

Nun haben Sie den Energiecheck hinter sich! Sobald Sie problematische Bereiche identifiziert haben, ist es an der Zeit, sich an die Arbeit zu machen. Wenn Ihr Haus nicht genügend gedämmt ist, verpufft viel Wärme ins Freie, was Ihre Heizkosten spürbar erhöhen kann. Mit folgenden Tipps können Sie dies vermeiden und für mehr Energieeffizienz in Ihrem Haus sorgen.

Fassadendämmung für mehr Energieeffizienz

Ein nicht isoliertes Haus verliert mehr als ein Drittel der Wärme durch die Wände. Ob Ihre Außenwände massiv aus Ziegel oder Stein sind oder ob Sie Hohlwände haben, es gibt gute Dämmungsoptionen für beide. Die meisten modernen Häuser, die in den letzten Jahrzehnten gebaut wurden, verfügen bereits über eine integrierte Dämmung. Die Isolierung massiver Wände kann an der Fassade oder an den Innenwänden angebracht werden.

Die Dämmung von Hohlwänden ist eine effektive Methode, um Ihr Haus vor unerwünschtem Wärmeverlust zu schützen. Dabei werden Materialien wie Mineralwolle, Polystyrolperlen oder Polyurethanschaum in die Hohlräume der Außenwände eingeblasen, um einen optimalen Kälteschutz zu bieten. Hier ist es ratsam, sich mit Fachleuten in Verbindung zu setzen, um die beste Lösung für Ihre Fassadendämmung zu finden.

Ein einfacher Schritt, den Sie aber sofort machen können, ist reflektierende Paneele hinter Ihren Heizkörpern anzubringen. Das hilft, den Wärmeverlust durch die Außenwände zu minimieren, und trägt zu einer behaglichen Raumtemperatur bei. 

Fußbodendämmung

Mit einer guten Fußbodendämmung können Sie Ihr Zuhause einfach und effektiv vor Kälte schützen. Eine beliebte Methode ist die Verwendung von Dämmplatten, die unter dem Bodenbelag angebracht werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Dämmmaterialien gut miteinander verklebt sind, um eine durchgehende Isolation zu gewährleisten. Ein weiterer Tipp: Nutzen Sie die warmen Monate, um den Boden zu isolieren – so sind Sie bestens vorbereitet, wenn der nächste Winter kommt.

Laut einer Studie des österreichischen Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) kann die thermische Sanierung eines Gebäudes zu einer Einsparung von bis zu einem Drittel des Heizwärmebedarfs führen. Das bedeutet nicht nur weniger Kohlendioxid-Ausstoß, sondern auch mehr Geld in Ihrem Geldbeutel.

Es gibt verschiedene Arten von Fußbodendämmung. Eine beliebte Option sind Polystyrol-Dämmplatten, die sich durch ihre leichte Verarbeitung und gute Dämmwirkung auszeichnen. Alternativ können Sie auch Mineralwolle oder Naturfasern nutzen – umweltfreundliche Optionen, die zudem Feuchtigkeit absorbieren können.

Denken Sie daran, dass die richtige Wahl auch von Ihrem Bodenbelag abhängt. Zum Beispiel eignet sich bei Fliesen ein anderer Dämmstoff besser als Dämmstoffe, die bei Böden mit Teppichen zur Anwendung kommen. Wenn Sie unsicher sind, holen Sie sich ruhig Rat von einem Fachmann oder einer Fachfrau.

Dachdämmung

Die Dachdämmung ist ausschlaggebend für ein energieeffizientes Zuhause. Hierbei werden Dämmstoffe direkt unter oder zwischen den Dachsparren platziert, um die Wärme im Haus zu halten. Diese Maßnahme ist nicht nur für Neubauten relevant, sondern auch für ältere Häuser, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Denken Sie daran, dass die Dachdämmung nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer wichtig ist, um das Dachgeschoss vor Überhitzung zu schützen.

Beliebte Materialien sind beispielsweise Mineralfaserdämmstoffe, die sich durch ihre hohe Wärmedämmung auszeichnen. Auch Polyurethan-Hartschaumplatten sind eine effektive Option. Die Wahl hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise dem vorhandenen Dachstuhl oder dem gewünschten Dämmstandard.

Wärmedämmung für den Warmwasserspeicher und die Heizungsrohre

Die Wärmedämmung von Warmwasserspeichern und Heizungsrohren ist ein einfacher und effektiver Weg, um Wärmeverluste zu minimieren. Für Warmwasserspeicher können spezielle Dämmhüllen oder -matten verwendet werden, die einfach um den Speicher angebracht werden. Bei Heizungsrohren ist es ratsam, diese mit Dämmmaterial zu ummanteln, um die Wärme dort zu halten, wo sie gebraucht wird.

Eine gut isolierte Heizungsanlage verbessert nicht nur Ihre Energiebilanz, sondern kann auch die Lebensdauer des Warmwasserspeichers und der Heizungsrohre verlängern.

Fenster und Türen gegen Zugluft abdichten

Das Aufrüsten von Einfachverglasungen durch das Hinzufügen einer zweiten Glasschicht oder Plexiglas zum vorhandenen Fensterrahmen kann die Wärmespeicherung verbessern und ist eine besonders kostengünstige Wahl für denkmalgeschützte Gebäude und Häuser in Gebieten mit strengen Regeln für Renovierungen. Alternativ können Sie Fenster durch Doppel- oder Dreifachverglasung ersetzen, die aus Glasscheiben besteht, die mit Luft oder Inertgas gefüllte, versiegelte Zwischenräume haben.

Das Anbringen von Fensterläden oder schweren Vorhängen kann auch eine erschwingliche Methode sein, um den Wärmeverlust durch Ihre Fenster zu reduzieren. Nutzen Sie auch Produkte aus Ihrem örtlichen Baumarkt, wie etwa selbstklebendes Schaumband, um Lücken an Türen und Fenstern zu versiegeln und um Schlüssellöcher und Briefkästen gegen Zugluft abzudichten.

Fazit: Wärmedämmung – der Schlüssel zu einem energieeffizienten Zuhause

Wärmedämmung ist nicht nur eine praktische Maßnahme, sondern auch eine Investition in die Zukunftsfähigkeit Ihres Hauses. Indem Sie die Wärme dort halten, wo sie gebraucht wird, schaffen Sie nicht nur eine gemütliche Atmosphäre, sondern sorgen auch für eine nachhaltige Lebensqualität. 


Wie hat Ihnen der Beitrag gefallen?

smile_iconsad_icon

Weitere Blogbeiträge

nachhaltigkeit

Wärmepumpe im Fokus: Sollte ich den Heizungsumstieg wagen?

20.02.2024|Artikel
nachhaltigkeit

Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag

01.07.2023|Artikel