Nachhaltig reisen: So klappt der grüne Urlaub

03.07.2023 | Artikel

Endlich Urlaub! Aber wie lassen sich Genuss, Entspannung und Tapetenwechsel so kombinieren, dass auch die Ökobilanz stimmt? Grüner reisen – so geht’s!

In der industrialisierten Welt trägt der Urlaubsverkehr maßgeblich zum ökologischen Fußabdruck bei. Das bedeutet, dass in den Urlaub fliegen oder fahren für besonders hohe Umweltbelastung verantwortlich ist. Warum das so ist, zeigen vor allem Urlaubstrends der letzten Jahre. Fern- und Abenteuerreisen, auch in entlegene Gebiete, sind extrem beliebt. Es geht aber auch nachhaltiger – mit der richtigen Planung und einigen praktischen Tipps.  

Was gibt’s wo?

Um auch im Urlaub möglichst umweltschonend unterwegs zu sein, lohnt es sich herauszufinden, was denn eigentlich das Ziel der Reise ist. Entspannung? Genuss? Wellness? Neue Eindrücke bekommen? Oder doch Abenteuer, Sport und Action? Haben Sie definiert, was Sie im Urlaub erleben möchten, suchen Sie nach Möglichkeiten in der näheren Umgebung. Je kürzer die Wege, desto geringer die Belastung für die Umwelt. Muss es zum Beispiel zum Surfen wirklich Bali sein oder kommt vielleicht auch Portugals Küste in Frage? Gibt es Angebote für tolle Wellness Hotels in Österreich, die in Frage kommen? 

Eine Frage des richtigen Timings

Wenn möglich, besuchen Sie Ihre Traumdestinationen in der Nebensaison. Stark frequentierte Orte sind in der Hauptsaison oft so überlaufen, dass es weder für Einheimische noch für Tourist_innen wirklich Spaß macht. In der Nebensaison helfen Sie der lokalen Bevölkerung jedoch, ihr Auskommen zu finden. Außerdem belasten Sie Umwelt wie Meeresstrände oder Seen nicht so stark, die Natur hat mehr Möglichkeiten zur Regeneration. 

Wie kommt man hin? 

Sind Erwartungen, Ziel und Reisedatum festgelegt, bleibt noch die Frage: Wie kommt man hin? Wie man möglichst umweltverträglich von A nach B kommt, ist wohl der wichtigste Punkt beim ökologischen Reisen. 

Train before plane 

Laut der Website umweltzeichen.at ist die An- und Abreise zum Urlaubsort für einen großen Teil der CO2-Emissionen im Tourismus verantwortlich. Besonders Kreuzfahrten und Flugreisen wirken sich negativ auf den individuellen CO2-Fußabdruck aus. Eine gute Alternative, vor allem innerhalb Europas, sind Zugreisen. Besonders Verbindungen mit Nachtzügen sind immer stärker auf dem Vormarsch und haben gleich mehrere Vorteile: Man kommt meist am frühen Vormittag an, ohne dafür schon um vier Uhr früh zum Flughafen fahren zu müssen. Außerdem gibt es keine Gepäckbeschränkung und somit auch keinen Aufpreis, wenn man mal mehr mitnehmen mag, als Billig-Airlines zulassen. Und stundenlange Staus auf der Autobahn sind mit Bahnreisen sowieso Geschichte.  

Was kommt mit?

Auch beim Packen kann man bereits auf die Umwelt achten, bevor die Reise überhaupt losgeht. Wenn Sie besonders umweltschonend reisen möchten, verzichten Sie nach Möglichkeit auf Plastik. Kleidung kann einem Leinensackerl im Koffer sortiert werden. Auch für Schmutzwäsche eignet sich Leinen besser als Plastik, da es atmungsaktiv ist. Extra-Sackerl sind praktisch, um Souvenirs zu verpacken.  

Nehmen Sie auf Reisen schnell trocknende Kleidung mit, die Sie mit einer schnellen Handwäsche abends wieder einsatzbereit für den nächsten Tag machen können.  Das spart Platz im Koffer, da man nicht so viele Outfits braucht. Praktisch für unterwegs ist auch ein schnelltrocknendes Handtuch. Viele Hotels wechseln die Handtücher täglich, wenn sie benutzt werden. Das ist für die Umwelt leider gar nicht gut. 

Informieren Sie sich über die Trinkwasserqualität an ihrem Urlaubsort. Auskünfte darüber erteilt zum Beispiel die österreichische Botschaft im jeweiligen Urlaubsland. Kontaktinformationen finden Sie auf der Website des österreichischen Außenministeriums. Gegebenenfalls können Sie auch unterwegs zur selbst mitgebrachten Trinkflasche aus Alu oder Glas greifen und so den Kauf von Plastikfalschen unterwegs vermeiden.  

Die Checkliste für alle Fälle 

Hier fassen wir für Sie noch einmal zusammen, was Sie tun können, um Ihren ökologischen Fußabdruck beim Reisen so gering wie möglich zu halten. 

  • Packen Sie leicht. Überlegen Sie sich vorher, was Sie vor Ort anziehen und kombinieren wollen. Bringen Sie ein wenig Waschmittel mit. So sparen Sie Platz im Koffer und CO2 beim Reisen.
  • Informieren Sie sich über alternative Anreisemöglichkeiten. Im Zug lernt man die Landschaft wunderbar kennen.
  • Wird es doch eine Flugreise, können Sie um einen geringen Aufpreis eine CO2-Kompensation leisten, die in Klimaschutzprojekte investiert wird.
  • Verwenden Sie vor Ort, wenn möglich, Öffis, so wie die lokale Bevölkerung. Auf diese Weise kriegen sie ein echtes Feeling für Ihre neue Umgebung.
  • Kaufen Sie auch vor Ort saisonal und regional ein. Wochenmärkte sind super, um regionale Besonderheiten der Kulinarik kennenzulernen und mit Einheimischen zu plaudern.
  • Probieren Sie sanften Tourismus aus. Eine Dünenlandschaft mit offenen Augen zu durchwandern, statt mit dem Quad zu durchpflügen, generiert nachhaltige Eindrücke.
  • Wenn vorhanden, wählen Sie am Urlaubsort Bio-Hotels oder Unterkünfte mit einem Umweltgütesiegel und solche, die Fahrräder und E-Bikes zur Verfügung stellen.
  • Wer gerne campen geht oder an entlegenen Orten ohne Sanitäranlagen unterwegs ist, kann sich Naturkosmetik wie z. B. Naturseife kaufen, um Flüsse und Seen nicht zu belasten.
  • Achten Sie auch im Urlaub auf Ihren Wasserverbrauch. Gerade aride Gegenden kämpfen mit der Wasserversorgung der ansässigen Bevölkerung.
  • Verzichten Sie auf Souvenirs, die Arten bedrohen, wie Schnitzereien aus seltenen Hölzern, Elfenbein, Korallen etc.

Um der Umwelt etwas Gutes zu tun, bedarf es oft nicht viel. Kleine Entscheidungen und Angewohnheiten sind nachhaltiger als Komplettverzicht, den wir nicht lange durchhalten. Für welche Destination Sie sich auch entscheiden, genießen Sie Ihren Urlaub. Vielleicht hilft Ihnen der eine oder andere Tipp dabei, Ihre Ökobilanz im grünen Bereich zu halten.


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