Erste eigene Wohnung: Wohnungssuche, Einzug und Einrichten

Ob zum Ausbildungsbeginn, Studienstart oder weil ein attraktives Jobangebot in einer anderen Stadt winkt – der Auszug aus dem Elternhaus ist ein großer Schritt. Bevor sich die erste eigene Wohnung auch so anfühlt wie ein Zuhause, gibt es einiges, woran Sie denken sollten. Wir geben Tipps, damit die Übersiedelung reibungslos verläuft – inklusive Checkliste.

Einzug planen – von der Wohnungssuche bis zum Einzugstermin

Von Wohnungssuche bis zum Einzugstermin sind es viele kleine Schritte. Um auf dem Weg in die erste eigene Wohnung auch wirklich nichts zu vergessen, kommt es auf gute Planung an. Mit einer einfachen, aber durchdachten Checkliste behalten Sie den Überblick und können Schritt für Schritt abhaken, was erledigt ist – die beste Voraussetzung, um stressfrei im neuen Zuhause anzukommen.

Checkliste für den Umzug

Schritt 1: Wohnungssuche starten

• Budget festlegen: Überlegen Sie, wie viel die erste Wohnung kosten darf – inklusive Nebenkosten.

• Immobilienbörsen durchforsten: Auf Plattformen wie willhaben.at, immobilienscout24.at und unter studium.at/wohnen finden Sie täglich neue Inserate. Alternativ können Sie einfach einen Suchauftrag einrichten, um sofort benachrichtigt zu werden, wenn eine passende Wohnung verfügbar ist.

Schritt 2: Wohnungen besichtigen

• Besichtigungstermine vereinbaren: Etwas Passendes dabei? Super. Achten Sie bei der Besichtigung auf Lage, Zustand und Nebenkosten. Schauen Sie sich am besten mehrere Wohnungen an, bevor Sie sich für eine entscheiden.

• Unterlagen vorbereiten: Bringen Sie eigene Einkommensnachweise, wenn Sie arbeiten, oder von Ihren Eltern für eine mögliche Bürgschaft mit.

Schritt 3: Mietvertrag unterschreiben

• Mietvertrag sorgfältig prüfen: Sie müssen den Mietvertrag nicht sofort unterschreiben. Lassen Sie sich eine Kopie geben und lesen Sie ihn in Ruhe durch. Achten Sie v. a. auf Mietdauer (befristet oder unbefristet), ob der Hauptmietzins „wertgesichert“ ist, also steigen kann, die Ausstattung (z. B. Therme mitvermietet) und wie lange die Kündigungsfrist ist. Sie können den Vertrag auch bei einer Beratungsstelle prüfen lassen.

• Mietvertrag unterschreiben Kaution überweisen: Wenn alles passt, unterschreiben Sie den Mietvertrag und überweisen die Kaution, die meist 3 Monatsmieten entspricht.

Schritt 4: Umzug organisieren

• Umzugstermin festlegen: Machen Sie Nägel mit Köpfen! Wann ist der Einzug und wer hat an diesem Tag Zeit?

• Umzugshelfer_innen finden: Viele Hände und ein schnelles Umzugsende! Fragen Sie Freund_innen, Eltern und andere Familienmitglieder, ob Sie Ihnen beim Übersiedeln helfen können.

• Umzugskartons besorgen: Gewand, Bücher und wichtige Essentials wie Bettwäsche oder die Lieblingsmüslischale sollten Sie sicher in Kartons verpacken und gut polstern, damit alles heil im neuen Zuhause ankommt.

• Umzugswagen organisieren: Vielleicht hat jemand einen Transporter? Ansonsten können Sie einen Umzugswagen mieten.

• Finanzen im Blick behalten: Umzugsmaterial, Mietwagen und die Belohnung für fleißige Helfer_innen kosten Geld. Scheuen Sie sich nicht, Ihre Eltern um Hilfe zu bitten.

Schritt 5: Ummelden

• Adresse ändern: Nach dem Umzug haben Sie 3 Tage Zeit, um sich umzumelden. Die An- und Abmeldung ist online sowie im Gemeindeamt, Magistrat oder Magistratischen Bezirksamt möglich.

• Verträge abschließen anpassen: Informieren Sie Ihren Mobilfunkanbieter und andere Unternehmen, bei denen Sie laufende Verträge haben, über die neue Adresse. Strom und Gas anmelden nicht vergessen!

Schritt 6: Wohnung einrichten

• Grundausstattung besorgen: Bett, Schreibtisch, Handtücher, Geschirr und Kaffeemaschine – was benötigen Sie sofort, aber fehlt Ihnen noch?

• Möbel aufbauen: Planen Sie mehrere Tage ein, bis die Wohnung eingerichtet ist. Lassen Sie sich beim Möbelaufbau von Familie und Freund_innen helfen.

• Hab und Gut absichern: Schließen Sie eine Haushaltsversicherung ab, damit Ihre Möbel und Elektrogeräte absichert sind.

• Persönliche Akzente setzen: Machen Sie es sich zu Hause gemütlich: Hängen Sie Bilder auf und verwöhnen Sie sich mit frischen Blumen.

Gute Planung ist die halbe Miete beim Übersiedeln. Markieren Sie deshalb jeden Schritt bis zum Umzugstermin in Ihrem Kalender. So fällt es Ihnen leichter, den Zeitplan einzuhalten und die helfenden Hände zu koordinieren. Das erspart Ihnen unnötigen Stress. So können Sie den Umzug entspannt angehen und sich auf das neue Zuhause freuen.

Erste-Wohnung-Checkliste: günstig und gemütlich die Wohnung einrichten

Der Einzug in die erste eigene Wohnung gibt den Startschuss dafür, das Leben nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten. Dazu gehört auch, das Zuhause so einzurichten, wie es Ihnen gefällt. Mit diesen 4 Tipps kommen Sie günstiger davon und es bleibt Ihnen mehr Geld für Kinobesuche und andere Aktivitäten übrig.

Was brauche ich wirklich?

Erstellen Sie Raum für Raum eine Liste mit Essentials, die Sie sofort brauchen, und notieren Sie die Dinge, die später hinzukommen können, am besten in einer anderen Farbe. Schon können Sie gezielt mit dem Einrichten loslegen.

Auf Schnäppchenjagd gehen, aber smart

Gute Möbel müssen nicht teuer sein. Auf Second-Hand-Plattformen wie willhaben.at finden Sie immer wieder Schätze für kleines Geld. Wer lieber live statt online stöbert, kann Flohmärkte besuchen. Das Verhandeln gehört dabei einfach mit dazu.

Praktische Einrichtungsideen, die Platz sparen

Die erste eigene Wohnung ist oft nur eine 1- oder 2-Zimmerwohnung. Mit multifunktionalen Möbeln holen Sie das Meiste aus den Quadratmetern heraus. In einem Stauraumbett ist jede Menge Platz für Bettwäsche. Ein Klapptisch in der Küche wird zum Esstisch, wenn Sie ihn brauchen, und ist ansonsten nicht im Weg. Dazu passen stapelbare Hocker. Ein Schlafsofa wird zum Gästebett, wenn die nächste Pyjamaparty ansteht. Davor steht ein Couchtisch mit extra Stauraum – das kann auch eine umfunktionierte Truhe für Vintage-Flair sein. So kriegen Sie alles ordentlich unter – auch in einer kleinen Wohnung.

Wohlfühloase? Einfach selber machen!

Wenn der Platz optimal genutzt ist, geht es an die persönliche Note. Pinterest und Instagram sind voll mit guten Ideen, um die eigenen vier Wände schöner zu machen. Und das Beste: Die Hacks sind häufig schnell, einfach und günstig umzusetzen. Wie wäre es z. B. mit diesen DIY-Deko-Ideen? Wandregal aus alten Obst- oder Weinkisten bauen; Blumenampeln mit Makramee knüpfen; Langweilige Kommoden mit Bambus-Paneelen oder Kreidefarbe aufwerten; Alten Roll-Lattenrost zum Wandregal umfunktionieren

Unser Tipp: Sammeln Sie die Inspirationsideen mit Boards und Pinnwänden, um die besten Hacks schnell wiederzufinden.

Versicherungen für die erste Wohnung – welche wirklich wichtig sind

Spätestens wenn die Wohnung langsam nach Zuhause aussieht, sollte eine Haushaltsversicherung ganz oben auf Ihrer To-do-Liste stehen. Diese sichert nicht nur Ihre Möbel und Elektrogeräte ab, sondern enthält häufig auch eine private Haftpflichtversicherung, die Sie vor teuren Missgeschicken schützt.

Haushaltsversicherung: Schutz für Hab und Gut

Zu Hause kann immer etwas passieren: Die Waschmaschine läuft aus oder Sie haben Ihre Eltern besucht und währenddessen waren Einbrecher_innen in Ihrer Wohnung. Eine Haushaltsversicherung sorgt dafür, dass solche Probleme schnell aus der Welt geschaffen werden.

Die Versicherung ersetzt teure Geräte oder Möbel, wenn diese dabei beschädigt oder entwendet worden sind, sodass Sie den Schaden nicht aus eigener Tasche bezahlen müssen. Mit einer Haushaltsversicherung können Sie sich daheim entspannt zurücklehnen.

Privathaftpflicht: ein Must-have im Alltag

Ein kleines Missgeschick kann schnell große Folgen haben, zum Beispiel wenn Sie Kaffee über den Laptop Ihrer Freundin schütten oder mit dem Rad jemanden anfahren. Eine private Haftpflichtversicherung greift dann, wenn Sie aus Versehen etwas kaputt machen oder jemanden verletzen. Denn ob Malheur oder Unfall – sowas kann schnell teuer werden. Eine private Haftpflichtversicherung übernimmt die Kosten.

Unser Tipp: Überlegen Sie, wie viel Sie für Versicherungen monatlich ausgeben können, und vergleichen Sie den Leistungsumfang, um die beste Lösung zu finden. Sind bei der Haushaltsversicherung beispielsweise Schäden durch Feuer, Wasser oder Einbruch abdeckt und wie hoch ist die maximale Versicherungssumme bei der Privathaftpflicht?

Mietrecht verstehen und Stolperfallen vermeiden

Die meisten Mietverträge in Österreich unterliegen dem Mietrechtsgesetz (MRG). Es ist sinnvoll, sich nicht nur mit dem Mietvertrag, sondern auch mit dem Mietrecht vertraut zu machen, um als Mieter_in böse Überraschungen zu vermeiden.

Was im Mietvertrag stehen sollte

Ein Mietvertrag ist mehr als nur ein Stück Papier. Er enthält wesentliche Informationen, wie die Höhe der Miete und unter welchen Umständen diese angehoben werden kann. Zudem sollte klar hervorgehen, welche Räumlichkeiten zur Nutzung vermietet werden, etwa ob ein Kellerabteil dazugehört.

Der Vertrag sollte auch die Größe der Wohnung, die mitvermieteten Gegenstände (z. B. eine Einbauküche) und Ihren Anteil an den allgemeinen Betriebskosten (u. a. Müllgebühren) auflisten. Hinzu kommen Bestimmungen, damit Mieter_in und Vermieter_in genau wissen, wer wofür zuständig ist, etwa wenn es um die Wartung oder Reparatur der Therme geht. Dazu gehören auch die Regeln zur Kündigungsfrist, zur Kaution und zu den Bedingungen für deren Rückzahlung.

Lesen Sie den Vertrag sorgfältig durch, bevor Sie ihn unterschreiben. Bei Unklarheiten können Sie sich an eine Beratungsstelle wie die MieterHilfe wenden.

Rechte und Pflichten als Mieter_in kennen

Als Mieter_in haben Sie Rechte, aber auch Pflichten. Dazu gehört zum Beispiel die pünktliche Zahlung der Miete und die ordnungsgemäße Nutzung der Wohnung. Gleichzeitig haben Sie Anspruch auf eine funktionierende Wohnung, wie im Vertrag vereinbart. Bei bestimmten Mängeln können Sie eine Mietminderung fordern, etwa wenn der/die Vermieter_in die kaputte, mitvermietete Therme nicht repariert.

Achtung vor Betrug

Bei der Wohnungssuche sollten Sie auf mögliche Betrugsmaschen achten. Seien Sie skeptisch bei Inseraten, die „zu gut, um wahr zu sein“ erscheinen, oder wenn ein_e Vermieter_in auf Vorauszahlungen besteht, bevor der Vertrag überhaupt unterschrieben ist.

Gut zu wissen: keine Maklerprovision für Mieter_innen

Seit Juli 2023 müssen Mieter_innen in Österreich keine Maklerprovision mehr zahlen. Nach dem Bestellerprinzip trägt der/die Vermieter_in die Vermittlungskosten.

Und bei Problemen? Nicht verzagen, Eltern fragen

So viele Regeln und so viel Neuland! Zum Glück bedeutet der Auszug aus dem Elternhaus nicht, dass Sie auf sich allein gestellt sind. Auch wenn Sie jetzt auf eigenen Beinen stehen, sollten Sie auf Unterstützung durch die Familie nicht verzichten.

Von daheim ausgezogen, aber nicht aufgeschmissen

Eltern bieten nicht nur emotionalen Rückhalt, sondern auch wertvolle Ratschläge. Es ist völlig in Ordnung, bei schwierigen Entscheidungen um Hilfe zu bitten, etwa wenn es ums Unterzeichnen des Mietvertrags geht. Unabhängigkeit bedeutet nicht, dass Sie alles allein schaffen müssen.

Die richtige Balance finden: Hilfe annehmen und selbst entscheiden

Eltern bringen bereits jede Menge Lebenserfahrung mit. Aus diesem Erfahrungsschatz können Sie schöpfen. Es ist jedoch wichtig, auch eigene Erfahrungen zu machen, um das persönliche Urteilsvermögen zu schärfen. Erwachsenwerden heißt deshalb auch, die Balance zwischen Tipps von anderen und den eigenen Entscheidungen zu finden.

Schritt für Schritt zur ersten eigenen Wohnung

Der Weg zur ersten eigenen Wohnung ist aufregend und manchmal auch herausfordernd. Mit einem durchdachten Plan gelingt nicht nur der Umzug, sondern auch der Start in einen neuen Lebensabschnitt.

Denken Sie aber immer daran: Sie müssen diese Verantwortung nicht allein schultern. Ihre Familie steht Ihnen zur Seite – und auch wir sind für Sie da. Mit unserem Angebot SMART Start schaffen Sie die besten Startbedingungen für ein entspanntes Zuhause – inklusive Haushalts- und Privathaftpflichtversicherung.