Viele Menschen wünschen sich Haustiere, um ihr Leben zu bereichern. Damit die Vorfreude nicht in Frust umschlägt, gilt es, schon vor der Anschaffung einige wichtige Punkte zu beachten. Auch für die richtige Haltung will gesorgt sein. Und was tut man, wenn das Lieblingstier Allergien auslöst? Wir haben die wichtigsten Antworten und Tipps gesammelt.
Rechtliche Lage in Österreich
Die Haltung von Tieren ist in Österreich streng geregelt.
Die wichtigsten Verordnungen im Überblick
- Personen, die ein Haustier halten wollen, müssen diesem art-, rasse- und altersgerechte Nahrung und Pflege zukommen lassen. Außerdem muss eine entsprechende Unterbringung bereitgestellt werden.
- Bei Erkrankung oder Verletzung des Haustieres sind Tierärzt_innen aufzusuchen.
- Tierbesitzer_innen müssen dafür sorgen, dass öffentliche Bereiche wie Kinderspielplätze, Gehwege und Wohnstraßen nicht verunreinigt werden.
- Tote Tiere sind aus Seuchenschutzgründen bei einer zugelassenen Einrichtung umgehend zu melden bzw. zu deponieren (z.B.: Tierkörperbeseitigung oder Tierarztpraxis). Das Begraben von Haustieren auf dem eigenen Grund ist prinzipiell gestattet, solange das tote Tier nicht seuchenverdächtig ist.
- Ausdrücklich verboten ist nach dem Tierschutzgesetz das Aussetzen von Heimtieren!
Auf den Hund gekommen?
In Österreich sind Hundehalter_innen gesetzlich dazu verpflichtet, ihre Tiere anzumelden und eine Hundesteuer zu bezahlen. Wie hoch diese Abgabe ist, wird von Bundesland zu Bundesland individuell geregelt. Ausgenommen von dieser Steuer sind Assistenzhunde, Dienst- oder Rettungshunde.
Ab dem Alter von drei Monaten müssen Hunde bei der zuständigen Behörde gemeldet werden. Auch das Tragen von Hundemarken ist in den meisten Bundesländern verpflichtend. Diese wird nach Entrichtung der Steuer zugesandt oder persönlich ausgehändigt. Außerhalb des Hauses muss die Marke am Halsband getragen werden. In Wien ist seit 2010 ein elektronischer Chip für Hunde verpflichtend. Er ersetzt die Hundemarke. Im Todesfall müssen Hunde bei der zuständigen Behörde abgemeldet werden.
Versicherung und Führschein
Nicht selten kommt es vor, dass Hunde Unfälle oder Verletzungen verursachen. Ob nun ein Autofahrer durch einen auf die Straße laufenden Hund erschrickt, das Lenkrad verreißt und einen Unfall verursacht, ein Radfahrer zu Sturz kommt oder eine Person gebissen wird, eine Haftpflichtversicherung kann Sie vor enormen Zahlungsverpflichtungen und letztlich auch das Leben Ihres Hundes schützen. Alle Sach- und Personenschäden von Dritten, die durch den eigenen Hund verursacht wurden, können durch eine Hundehaftpflichtversicherung abgedeckt werden. Für Hundehalter_innen in Wien ist diese sogar verpflichtend.
Haftung & Recht
Tierhaftpflicht
Ersetzt Schäden, die z. B. Ihre Hunde bei anderen verursachen. Das gilt für Personenverletzungen und Sachschäden.
Sollte der Hund eine andere Person beißen, ist es von großem Vorteil, wenn Sie einen Hunde-Impfpass bei sich führen, um beispielsweise eine Infizierung durch Tollwut unmittelbar ausschließen zu können.Wer sich für einen sogenannten Listenhund – das sind Hunde, die per Gesetz als gefährlich oder potenziell gefährlich eingestuft werden – entscheidet, muss in manchen Bundesländern außerdem einen Hundeführschein nachweisen beziehungsweise einen Sachkundenachweis erbringen. Nähere Informationen zu den Bestimmungen der Bundesländer finden Sie hier.
Diese Hunderassen gelten als Listenhunde:
- Bullterrier
- Staffordshire Bullterrier
- American Staffordshire Terrier
- Mastino Napoletano
- Mastin Espanol
- Fila Brasileiro
- Mastiff, Bullmastiff
- Tosa Inu
- Pitbullterrier
- Rottweiler
- Dogo Argentino (Argentinischer Mastiff)
Regelungen für Reptilien
Auch Reptilien sind mittlerweile in vielen Haushalten zu finden. Leider werden vor allem exotische Tiere oft illegal gehandelt. Daher ist für die Haltung von Reptilien eine behördliche Genehmigung erforderlich. Der verpflichtende Herkunftsnachweis belegt, dass das Tier legal erworben wurde.
Ebenso müssen Haltungsvorschriften und artenschutzrechtliche Bestimmungen beachtet werden. Die Haltung von Reptilien ist keineswegs einfach - und auch nicht günstig. Man sollte also gut informiert sein, bevor man sich zum Kauf entscheidet.
In Wien müssen Halter_innen von Reptilien und anderen exotischen Wildtieren, zum Beispiel Papageien, außerdem einen Sachkundenachweis vorlegen.
Reptilien artgerecht halten
Im Gegensatz zu eher traditionellen Haustieren sind Reptilien keine Schmusetiere. Sie aus ihrem Terrarium zu nehmen und mit ihnen zu spielen, bedeutet für die Tiere Stress. Reptilien sind keine sehr zeitaufwendigen Tiere - sie brauchen kein „Entertainment“ wie Hunde oder Katzen. Allerdings müssen viele andere Faktoren berücksichtigt werden, um dem Tier ein artgerechtes Leben zu ermöglichen.
Ein Terrarium mit perfekter Temperatur und Luftfeuchtigkeit ist ein Muss für die Gesundheit der exotischen Tiere, ebenso wie das richtige Futter. Die wichtigsten Tipps für die Gestaltung eines artgerechten Lebensraums finden Sie hier.
Achtung, Allergie!
Was viele nicht wissen: Alle Tiere - nicht nur felltragende - können Allergien auslösen. So kann man auch auf Vögel oder Reptilien allergisch reagieren. Genauso wie Haare können auch Hautschüppchen, Streu aus Terrarien und Käfigen oder Speichel Allergien hervorrufen. Allerdings sind allergische Reaktionen auf Katzen, Hunde oder kleine Nagetiere wohl häufiger, da man mit diesen viel öfter als mit Vögeln oder Reptilien in engen Kontakt kommt.
So vermeiden Sie allergische Reaktionen
Sollten Sie also auf Ihr Haustier allergisch reagieren, gilt es einige Vorkehrungen zu treffen. Reinigen Sie Ihre Wohnung häufiger, halten Sie das Schlafzimmer und die Couch tierfrei und entfernen Sie ungenutzte Möbel und Teppiche damit sich keine Allergene sammeln können. Sollte die Allergie nicht besser werden, muss das geliebte Haustier im schlimmsten Fall den gemeinsamen Haushalt verlassen. In diesem Fall wenden Sie sich bitte an die Tierärzt_innen Ihres Vertrauens, ein Tierschutzhaus oder eine Tierschutzorganisation. Ein Lebewesen im Haus bedeutet immer Verantwortung - egal, wie groß oder klein es ist! Mit dem nötigen Wissen und der richtigen Vorbereitung können tierische Mitbewohner unser Leben jedoch ungemein bereichern.